Leserfragen zum Islam

Widersacher waren zuhauf - wie bei allen Propheten, und wie das auch heute noch der Fall ist -, weshalb Muhammeds Gemeinde der stetigen Gefahr ausgesetzt war unterzugehen, wenn sie auf die Angriffe nicht gegenwehrende Stellung bezog. Natürlich bedarf es dazu einer geeigneten Führung, die im Propheten Muhammed erkannt wurde, weshalb er auch die Rolle eines Feldherrn übernehmen musste - ob er nun wollte oder nicht, und ganz gegen seine Versuche, alles auf friedlichem Wege zu lösen. Letztlich wurde er zum Kampf gezwungen, und dieser Kampf gegen die polytheistischen Mekkaner hat sich zwangsläufig auch im Koran niedergeschlagen, und zwar in 2:191-195 (übersetzte Version):

191. «Und kämpfet für Allahs Sache gegen jene, die euch bekämpfen, doch überschreitet das Mass nicht. Wahrlich, Allah liebt nicht die Masslosen.»

192. «Und tötet sie (in Notwehr), wo immer ihr auf sie stosst, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben; denn Verfolgung ist ärger als Totschlag. Bekämpft sie aber nicht (in und) nahe der Heiligen Moschee, es sei denn, dass sie euch darin angreifen. Doch wenn sie euch angreifen, dann kämpft wider sie; das ist die Vergeltung für die Ungläubigen.»

193. «Wenn sie jedoch ablassen, dann, wahrlich, ist Allah der Allvergebende, der Barmherzige.»

194. «Und bekämpfet sie, bis die Verfolgung aufgehört hat und der Glauben an Allah frei ist. Wenn sie jedoch ablassen, dann (wisset), dass keine Feindschaft erlaubt ist, ausser wider die Ungerechten.»

195. «(Entweihung eines) Heiligen Monats (soll) im Heiligen Monat (vergolten werden); und für (alle) Heiligen Dinge besteht das Gesetz der Vergeltung. Wer sich also gegen euch vergeht, den straft für sein Vergehen in dem Masse, in dem er sich gegen euch vergangen hat. Und fürchtet Allah und wisset, dass Allah mit denen ist, die Ihn fürchten.»

Natürlich war es nur selbstverständlich, dass sich die islamische Gemeinde Allahs und Muhammeds gegen die Aggression von aussen zur Wehr setzte, was wohl jedem auch nur halbwegs vernünftigen Menschen einleuchten muss, denn eine gerechte Gegenwehr und Selbstverteidigung gegen Aggressoren muss jedem Menschen schon aus dem Bedürfnis des Selbstschutzes und des Erhalts des eigenen Lebens gegeben sein. Und wenn in dieser Beziehung der Akt ‹Notwehr› in 2:192 unterschlagen wurde, dann geht das nicht zu Lasten von Muhammed, sondern es ist die Schuld jener, die seine Worte verfälschend redigierten, wie leider das auch in bezug auf andere Aussagen und Belehrungen Muhammeds geschah.