Telefongespräch

Ich verkniff mir während des ganzen Gespräches, das vielleicht 3 bis 4 Minuten dauerte, meine Frage nach Quetzal und hielt auch meine Gedanken im Zaum, um mich ja nicht durch einen lauten, inneren ‹Juchzer› zu verraten und mich nicht um die unverhoffte Freude zu bringen. Darüber vergass ich blöderweise sogar, Quetzal einen lieben Gruss ausrichten zu lassen, was mich im Nachhinein natürlich ungemein ärgerte, weil es das Sahnehäubchen auf meinem Erlebnis gewesen wäre. Noch während des Telephonates konnte ich ein leises Schmunzeln nicht unterdrücken, weil die beiden Herren ganz offenbar nicht daran dachten, dass Quetzal für mich zu hören sein könnte, denn sonst hätte er ja sicher geschwiegen und sich mit Billy vielleicht durch Handzeichen oder Nicken verständigt.

Kurz nach 12.00 h waren die beiden mit ihrer Arbeit fertig, weil mich Billy danach nochmals anrief und mir sagte, dass er die Änderungen Quetzals fürs Handbuch bereit hätte und sich in der Küche befände. Ich ging hinüber, um meine Arbeit abzuholen und fragte ihn ganz nebenbei, ob Quetzals Stimme etwa den gleichen Tonfall habe wie die seine. Er sah mich an und fragte, ob ich Quetzal tatsächlich gehört habe. «Sicher», sagte ich grinsend und wiederholte ihm Quetzals Worte. Er bestätigte es und sagte, dass er nicht vermutet habe, dass Quetzal tatsächlich zu hören sein könnte - er habe doch auf dem Sofa gesessen und nicht laut gesprochen. Lachend sagte ich ihm, dass ich eben immer ganz genau hinhöre und die Ohren spitze, wenn er mir etwas zu sagen habe!

Es ist kaum auszudrücken, welch kindliche Freude ich hatte, Quetzal so unvermutet zu ‹erwischen›; und noch mehr freute mich, dass ich es mir tatsächlich während des Gespräches verkneifen konnte, mir durch eine voreilige Bemerkung oder durch zu lautes Denken die unerwartete Freude zu vermiesen, von der ich sicher wieder sehr lange zehren muss, ehe sie durch ein neues Erlebnis aufgefrischt wird - wenn mir das Glück überhaupt wieder einmal hold sein sollte.