Nachrichten, die man nicht überall findet

Anti-Schiffs-Marschflugkörper sind nicht neu, wie schon gesagt. Ebenso haben sie bisher noch nie den Ausgang eines Konflikts bestimmt. Aber dies vermutlich nur, weil diese schrecklichen Waffen noch nie in ausreichender Zahl eingesetzt wurden. Zur Zeit des Falkland-Krieges besass die argentinische Luftwaffe nur fünf Exocets und schaffte es doch, zwei Schiffe zu versenken. Mit genügend Exocets hätten die Argentinier vielleicht die ganze britische Flotte versenkt und den Krieg gewonnen. Obwohl noch nie ein konzentrierter Angriff mit Marschflugkörpern stattgefunden hat, könnte sich die US-Marine beim nächsten Krieg im Golf genau dem gegenübersehen. Man versuche sich vorzustellen: Salve auf Salve von Raketen der Exocet-Klasse, von denen die Iraner bekanntermassen Hunderte besitzen, als auch von den unaufhaltbaren Sunburn- und Yakhont-Raketen. Die Fragen, die sich unsere kurzsichtigen Politiker heute stellen sollten, wenn es ihnen wichtig ist, was die Historiker später über sie schreiben werden, sind zwei: Wie viele Schiffsabwehrraketen hat Putin bereits an den Iran geliefert? Und: Wie viele weitere sind derzeit in Vorbereitung? Im Jahr 2001 berichtete Jane's Defense Weekly, dass der Iran versuchte, Schiffabwehrraketen von Russland zu kaufen. Verhängnisvollerweise erwähnte der gleiche Bericht auch, dass die fortgeschrittenere Yakhont-Rakete «für Angriffe auf Trägergruppen optimiert» worden war. Offenbar ist ihr Lenksystem «in der Lage, einen Flugzeugträger von seinen Begleitschiffen zu unterscheiden.» Die Anzahl wurde nicht enthüllt …

Die US-Marine wird unter Beschuss geraten, selbst wenn die USA sich nicht an den ersten sogenannten chirurgischen Schlägen gegen die Atomanlagen des Irans beteiligen, wenn Israel sie also allein durchführt. Israels nagelneue Flotte von 25 F-15s (vom amerikanischen Steuerzahler bezahlt) hat ausreichende Reichweite, um den Iran zu erreichen; aber Israel kann keinen Angriff durchführen, ohne den Luftraum des US-besetzten Iraks zu durchqueren. Es wird ziemlich egal sein, ob Washington grünes Licht gibt oder von einem widerspenstigen Israel in den Konflikt hineingezogen wird. In jedem Fall wird das Ergebnis das gleiche sein. Die Iraner werden die US-Einwilligung als Mittäterschaft werten und in jedem Fall verstehen, dass der wirkliche Kampf gegen die Amerikaner geht. Die Iraner werden vollkommen im Recht sein, in Selbstverteidigung einen Gegenangriff durchzuführen. Der grösste Teil der Welt wird es so sehen und sie unterstützen, nicht Amerika.