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Die Sunburn kombiniert eine Geschwindigkeit von Mach 2,1 (die doppelte Schallgeschwindigkeit) mit Flugbewegungen knapp über der Oberfläche, die ‹heftige Endmanöver› einschliessen, um der Verteidigung des Feindes zu entgehen. Die Rakete wurde insbesondere entwickelt, um das US-Aegis-Radarverteidigungssystem zu besiegen. Sollte eine Phalanx-Verteidigungseinheit der US-Marine es wie auch immer schaffen, eine sich nähernde Sunburn-Rakete zu registrieren, so hätte das System nur Sekunden, um eine Feuerlösung zu errechnen - nicht genug, um die sich nähernde Rakete zu zerstören. Die US-Phalanx-Verteidigung setzt eine sechsläufige Kanone ein, die 3000 Projektile aus angereichertem Uran pro Minute abfeuert, aber die Waffe muss präzise Koordinaten haben, um einen Eindringling ‹rechtzeitig› zu zerstören.

Die kombinierte Überschallgeschwindigkeit und Grösse des Sprengkopfs der Sunburn führen bei ihrem Einschlag zu einer gewaltigen kinetischen Energie, mit verheerenden Folgen für das Schiff und seine Besatzung. Eine einzige dieser Raketen kann ein grosses Kriegsschiff versenken, kostet aber deutlich weniger als ein Kampfflugzeug. Obwohl die Marine die älteren Phalanx-Systeme stufenweise ausser Dienst stellt, ist ihr Nachfolger, das ‹Adaptive Raketensystem›, noch nie gegen die Waffe getestet worden, der es sich anscheinend eines Tages im Kampf gegenübersehen wird.

Folgen für die US-Streitkräfte im Golf

Die einzige glaubwürdige Verteidigungsmöglichkeit der US-Marine gegen eine widerstandsfähige Waffe wie die Sunburn-Rakete, ist die Annäherung des Feindes, seien es Zerstörer, U-Boote oder Kampfbomber, rechtzeitig festzustellen und sie zu besiegen, bevor sie in Reichweite kommen und ihre tödliche Fracht abfeuern. Zu diesem Zweck werden US-AWACs-Radarflugzeuge, die jedem Kampfverband zugeteilt sind, abwechselnd in der Luft gehalten. Die Flugzeuge ‹sehen› alles im Umkreis von 320 Kilometern um die Flotte und werden durch Informationen von Satelliten im Orbit unterstützt.

Aber die Kommandeure der US-Marine, die im Persischen Golf operieren, stehen ernsten Herausforderungen gegenüber, die aufgrund der Küstenzone einzigartig sind. Ein Blick auf eine Karte zeigt warum: Der Golf ist nichts als ein grosser See mit einem schmalen Ausgang, und der grösste Teil seines nördlichen Ufers, also der Iran, besteht aus bergigem Gelände, das einen beherrschenden taktischen Vorteil über Schiffe bietet, die in den Gewässern des Golfs operieren. Das zerklüftete nördliche Ufer macht das Verbergen von Küstenverteidigungsanlagen, wie mobilen Raketenabschussrampen, leicht und ihre Entdeckung problematisch.