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Heute sind russische Raketen ein wachsender Industriezweig, der dringend benötigtes Geld für Russland bringt, mit vielen Milliarden aus Verkäufen nach Indien, China, Vietnam, Kuba und auch Iran. In der nahen Zukunft wird diese Verbreitung fortschrittlicher Technologie vermutlich zu ernsten Herausforderungen für die USA führen. Einige wurden gewarnt, dass die grössten Schiffe der US-Marine, die riesigen Flugzeugträger, jetzt zu schwimmenden Todesfallen geworden sind und aus diesem Grund eingemottet werden sollten.

Die Sunburn-Rakete ist meines Wissens noch nie im Kampf eingesetzt worden, was vermutlich erklärt, warum ihre furchterregenden Fähigkeiten nicht in grösserem Rahmen erkannt werden. Andere Marschflugkörper sind natürlich bei mehreren Gelegenheiten eingesetzt worden, mit vernichtenden Ergebnissen. Während des Falkland-Krieges versenkten von argentinischen Kampfflugzeugen abgefeuerte, in Frankreich hergestellte Exocet-Raketen die HMS Sheffield und ein weiteres Schiff. Und 1987, während des Iran-Irak-Krieges, wurde die USS-Stark während einer Patrouille im Persischen Golf von zwei Exocet-Raketen fast in zwei Teile getrennt. Bei dem Ereignis hatte das US-Aegis-Radar das sich nähernde irakische Kampfflugzeug (eine in Frankreich hergestellte Mirage) geortet und seine Annäherung bis auf 80 Kilometer verfolgt. Das Radar ‹sah› auch wie das irakische Flugzeug abdrehte und zu seiner Basis zurückkehrte. Aber das Radar bemerkte nicht, dass der irakische Pilot seine Waffen abgefeuert hatte. Die knapp über dem Wasser fliegenden Exocets kamen unterhalb herangedonnert und wurden von menschlichen Augen nur Augenblicke bevor sie die Stark rammten, das Schiff schwer beschädigten und 37 US-Seeleute töteten, gesichtet.

Der Überraschungsangriff auf die Stark von 1987 ist beispielhaft für die Gefahren, die von Anti-Schiffs-Marschflugkörpern ausgehen. Und die Gefahren sind im Fall der Sunburn, deren Eigenschaften die unterschallschnelle Exocet bei weitem übertreffen, noch weitaus ernster. Nicht nur, dass die Sunburn wesentlich grösser und schneller ist, sie hat auch eine wesentlich grössere Reichweite und ein überlegenes Steuerungssystem. Diejenigen, die ihre Erprobungsflüge gesehen haben, sind unweigerlich erstaunt. Einem Bericht zufolge bat der iranische Verteidigungsminister Ali Shamkhani bei einem Besuch im Oktober 2001 in Moskau um einen Versuchsabschuss der Sunburn, was die Russen nur zu gern arrangierten. Ali Shamkhani war so beeindruckt, dass er eine Bestellung für eine nicht genannte Zahl der Raketen aufgab.

Die Sunburn kann einen nuklearen 200-Kilotonnen oder einen konventionellen 340-Kilogramm-Sprengkopf mit einer Reichweite von 160 Kilometern, mehr als dem Doppelten der Exocet, transportieren.