Kriegsgeheul und zivilisierte Folterknechte

Als militärische Schergen verantwortungsloser Staatsmächtiger und als Söldner leisten sie ihren verbrecherischen Beitrag für Sicherheit und Vaterland, und zwar bar jeglicher Menschlichkeit und Menschenwürde. Menschen werden an ihren Gliedern verstümmelt, Zehen- oder Fingernägel werden ihnen ausgerissen oder Elektroden an deren Genitalien fixiert, um sie mit Elektroschocks zu quälen. Wenn Menschen geschnitten, aufgeschlitzt oder sich gegenseitig die Hoden abzubeissen gezwungen werden, wenn Schlafentzug, Demütigung, Vergewaltigung und Hunger die Menschen psychisch malträtieren, Feuer, Glut und Säuren die Haut verätzen, dann werden die Menschenwürde, alle Ehre und gar der Lebenswille zerstört.

Aus sicherer Entfernung lassen sich leicht grosse Reden führen und schreiben, und es werden für Photos, Film und Fernsehen die Hände unbekannter Soldaten geschüttelt und Lobeshymnen auf Kraft, Stärke und die Fahne gesprochen und gesungen. Und das besonders dann noch, wenn der Feind wehrlos, verletzt, sich in Schmerzen windend oder verblutend am Boden liegt. In schwarzem Anzug und Krawatte und in einem gepanzertem Fahrzeug aus schussfestem Glas und Metall ist es für grossschnauzige Führungsmächte einfach, den gebundenen Löwen zu besuchen, der seine Wunden leckt. Und während Feinde, die anderer Menschen Brüder, Väter, Schwestern, Mütter oder Freunde und Freundinnen sind, an der an ihnen verübten Folter sterben und elende Qualen leiden, präsentieren sich das Pentagon und Präsident George W. Bush mit einem gemeinen Lachen im Gesicht und lassen sich von ihren bezahlten ‹Helden› feiern, die nicht mehr als böse Schergen ausgearteter Machthaber sind. Aber auch Tony Blair, Jassir Arafat, Ariel Sharon und andere Machthaber und deren Schergen gehören dazu. Sie aber, die oberen und obersten Staatsmächtigen, die sie politische Führer und keine Soldaten sind und niemals in den Krieg ziehen, um Menschen eigenhändig zu töten, geben nur den Auftrag zum Morden, Zerstören, Vergewaltigen, Erobern und Foltern usw. und wenden sich eiligst wieder ab, wenn es ihnen selbst ans Leder zu gehen droht. Nicht selten waren sie aber, ehe sie Staatsmächtige wurden, selbst mörderische militärische Schergen irgendeines Machthabers, von deren Händen Menschenblut tropfte. Es sind aber auch welche unter ihnen, die selbst nicht die Blicke sterbender Augen kennen und die das Leid und die Tränen alleingelassener und durch Kriegshandlungen verwitweter Frauen und kriegsverwaister Kinder geflissentlich übersehen, obwohl sie die gleiche Luft wie ihre Feinde atmen.