Missachtete Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare

Abschliessend das Zitat einer Zeitungsmeldung aus dem Tages-Anzeiger vom 23.10.2002: Eine Ehe im Schatten des Vatikans. - In Italien hat erstmals ein homosexuelles Paar geheiratet - im französischen Konsulat. Gleichentags war im "TAGBLATT für den Kanton Thurgau" zu lesen: Pfarrer verurteilt. Wegen sexueller Handlungen an einem 17jährigen Pfadfinder ist gestern ein belgischer Pfarrer zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Pädophilie, Vergewaltigungen von Nonnen usw.
oder ... über die äusserst seltsamen Praktiken ihrer "merkwürdigen Scheinheiligkeit"

Die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare ist in der Schweiz ein politisches Thema. In den meisten Ländern Europas sorgten die Parlamente in den letzten Jahren für einen gesetzlichen Rahmen für eheähnliche Verbindungen zwischen Homosexuellen beiderlei Geschlechts (Tages-Anzeiger vom 23.10. 2002). Auf der menschlich-partnerschaftlichen Ebene lässt die gleichgeschlechtliche Verbindung keinerlei Zweifel über ihre Rechtmässigkeit offen. Homosexualität und Lesbierismus sind bezüglich schöpferischer, natürlicher Gesetzmässigkeiten eine naturbedingte Gegebenheit (siehe z.B. www.figu.org FIGU Bulletin Nr. 2).

Wie dies jedoch nicht anders zu erwarten war, meldet sich aber in neuerer Zeit auch die Kirche in dieser gesellschaftspolitischen Diskussion zu Wort. Mit ihren altbekannten dogmatischen, moralisierenden, weltfremden, altherkömmlichen und längst überholten und scheinheiligen Argumenten mischt sie sich mit unglaublicher Arroganz in die intimste und privateste Angelegenheit der betroffenen Menschen ein.

Das Hauptargument gegen die Segnung homosexueller Paare durch die Kirche ist für die Bischöfe die unmögliche Fortpflanzung: "Die Sexualität sei auf die Weitergabe des Lebens ausgelegt", erklärten sie am Donnerstag, den 3. Oktober 2002 vor den Medien in Bern. Eine gleichgeschlechtliche Beziehung sei deshalb stets "defizitär": "Selbst wenn homosexuelle Menschen zwar den kirchlichen Segen erhalten, werde jedoch nicht jedes Tun der Menschen von Gott gutgeheissen", liessen sie die Medienvertreter weiter wissen.

Hier fragt sich natürlich jede vernünftige Beobachterin und jeder Beobachter, ob diese Tatsache auch für die nonnen-, frauen- und sonst menschenvergewaltigenden sowie pädophilen und homosexuellen Vertreter der kirchlich-katholischen Zunft seine Gültigkeit hat. Wahrheitlich täte diese Kirche nämlich allmählich gut daran, endlich in den eigenen Reihen für Ordnung, Anstand und Sittlichkeit zu sorgen. Dies um so mehr, als sie doch bereits seit rund 1800 Jahren erfolglos den Menschen mit Zwang und Gewalt ihre Moralvorstellungen von Sitte und Recht aufzufoltern versucht. Doch die Geschichte lehrt uns, dass sich viele diverse Schwarzröcke selbsternannter Heiligkeit oftmals mehr für die weltlichen und fleischlichen Lüste und deren Befriedigung sowie für die offenen und verschlossenen Schlafzimmertüren vieler Frauen und Mädchen interessierten, als für das Wohl ihrer "gläubigen" Mitmenschen zu sorgen. Eine Tatsache, die im Grunde genommen nicht verwerflich wäre, ist doch der Mensch mit all seinen Schwächen und Mängeln, die er durch Lernen und Selbstbeobachtung zu erkennen und zu beheben hat, ein sehr fehlbares Wesen. Verwerflich jedoch ist, dass von den verantwortlichen Klerikern und einfachen Gebetsbrüdern ein unehrliches, heuchlerisches und offenkundig scheinheiliges Lügengeflecht in den Vordergrund gestellt wird.