Leserfragen zu islamischen Verhaltensregeln

5) Mit einem erneuten «Allahu akbar» wird dann auf die Knie niedergesunken und mit der Stirn den Boden berührt und so lange in dieser Stellung verharrt, bis gesagt ist: «Ruhm sei Gott, dem Höchsten.»

6) Die nächste Stellung besteht darin, dass aufhockend auf die Fersen gesessen und gesprochen wird: «Allahu akbar», dann: «Mein Gott vergib mir; erbarme Dich meiner.»

7) Danach wird der Oberkörper wieder nach vorn gebeugt und der Boden mit der Stirn berührt, wonach dann wieder auf die Fersen gesessen wird.

Mit der letzten Stellung (wieder auf den Fersen sitzend) ist ein Gebetsabschnitt (rakaa) beendet. Wird dann das zweite rakaa begonnen, dann wird erneut die erste Sure zitiert. Die Gebete bestehen je nach Tageszeit aus zwei bis vier Abschnitten.

Ist für den Islamgläubigen die Zwiesprache mit Allah resp. Gott beendet, dann wird das Bezeugungsgebet gesprochen, das folgendermassen endet: «Es gibt keinen Gott ausser Gott; und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Gottes ist.» Letztendlich wird mit einer Kopfbewegung nach rechts und links noch ein abschliessender Gruss getan mit den Worten «El-salam aleikum!» – Der Friede sei mit euch und die Barmherzigkeit Gottes. Dies ist das Schlusswort und eine Geste, die bezeugt, dass die Muslima/der Muslim einen Teil der gesamten muslimischen Gemeinschaft verkörpert.

Die Kleidung

Zwar erwartet keine Muslima und kein Muslim, dass Ausländer und Andersgläubige usw. in Muslimländern einheimische Kleidung oder andersgläubige Frauen und Ausländerinnen einen Tschador tragen (Kleidungsstück, das Kopf und Gesicht vor den Blicken anderer verbirgt). Nichtsdestoweniger jedoch entspricht es dem Anstand und einem gewissen Taktgefühl, wenn andersgläubige Frauen und eben Ausländerinnen ein nicht transparentes Kopftuch sowie einen langen und farblich unauffälligen Mantel tragen. Für Männer ist es zwar etwas einfacher, weil viel mehr erlaubt ist, doch sollte auch da berücksichtigt werden, dass ein nackter Oberkörper sowie kurze Hosen ein Stein eines sehr bösen Anstosses sind, was zu grossem Ärger führen kann, und zwar nicht nur mit der Bevölkerung, sondern auch mit den Ordnungsorganen. Gelegentlich können auch Blue Jeans Ärgernis bringen, und zwar ganz besonders dort, wo alles Amerikanische unwillkommen und verpönt ist. In ausgesprochenen Touristengebieten verhält sich die Sache etwas anders, doch ist auch dort trotz grosser Toleranz Anstand und Würde gefragt.