An die Halbwüchsigen, Jugendlichen und Erwachsenen dieser Erde, die ...

...den richtigen und wahren Lebensinhalt sowie die effectiven Werte des Lebens noch nicht gefunden und nicht erfahren haben

Gedanken über die Tragödie eurer höchst widersprüchlichen Erziehung, die Vermittlung falscher Werte, irriger Ideologien und zweifelhaft-kultreligiöser Weltanschauungen von Hans-Georg Lanzendorfer, Schweiz

Die vorliegenden Zeilen beschreiben dir, Halbwüchsiger, Jugendlicher und Erwachsener, keine einfache Kinder- oder Abenteuergeschichten. Sie handeln nicht von kuscheligen Tieren, weder von Gnomen, Elfen noch Helden, wie auch nicht von Zwergen oder kleinen Kobolden. Es sind an euch gerichtete Gedanken eines einfachen Menschen mit einer gewissen Erfahrung, die euch helfen sollen, das Leben zu bewältigen. Sie sind an alle Interessierten unter euch gerichtet, die ihr gewillt seid, das Leben aus der Perspektive der Selbstverantwortung und Selbstbestimmung zu betrachten.

«Mit Kindern leben, glauben, hoffen», unter diesem Titel wurde im Mai 2007 ein Eltern-Kurs zur «religiösen» Erziehung von Kindern im Vorschulalter angeboten (Wiler Zeitung vom 9. Mai 2007). Regelmässig wird auch gegenwärtig auf Kleinplakaten für «Familiengerechte Gottesdienste» geworben. In familiärem Kreis mit Kindern zu beten wird als erzieherische und ethische Hochleistung der Eltern gewertet. Allein der Gedanke daran lässt jedem vernunftbegabten, offenen, suchenden, nachdenklichen und glaubenskritischen Menschen das eiskalte Schaudern in die Glieder fahren. Unweigerlich erwachen dabei auch mir als Autor der vorliegenden Zeilen frühe Erinnerungen an die eigene Kindheit. Die Erinnerung an meine jugendliche Suche nach dem Sinn des Lebens erwacht in mir ebenso wie die damalig triumphale Bestätigung der Mitschüler, dass ich damals, als 8jähriger, im Religionsunterricht bei Fräulein Stephani, im Schulhaus Dorf in Winterthur/Seen, der aufmüpfigste und «schlechteste» gewesen sei. Vielleicht ergeht es gerade dir sehr ähnlich, wenn du meine Zeilen liest, werter junger oder älterer Mitmensch. Die Welt der Erwachsenen ist dir oftmals fremd und unerklärlich. Ungerechtigkeit und Kriege, Streit und blutige Konflikte auf dieser Erde stimmen dich traurig und sind dir unverständlich. Der Blick in deine Zukunft erscheint dir trostlos und wie eine einsame Reise durch den kalten und endlosen Weltenraum. Dennoch regt sich in deinem Bewusstsein und in deinem Gedanken- und Gefühlsleben die kleine aber starke Flamme einer Daseinsfreude. Du bist dir sicher, in deinem Leben ein grosses Ziel zu haben und irgendwo deinen Platz zu finden. Musik und gute Freunde helfen dir dabei, einen eigenen «Style» zu leben. Die widersprüchlichen Erklärungen der Erwachsenen zum Sinn und Zweck des Lebens willst du niemals kritiklos und hörig einfach akzeptieren, denn du strebst vielleicht danach, die wahrliche Wahrheit zu ergründen. Deine Weigerung, die unlogischen, kultreligiösen und widersprüchlichen Irrlehren der Pfaffen und Religionspädagogen einfach ungeprüft zu glauben, fällt bei mir persönlich auf guten Boden. Das Erlernen deiner Eigenverantwortung, Selbstverantwortung und Eigenständigkeit wird dir auf dieser Erde nicht ein-fach gemacht. Diese grundlegende menschliche Fähigkeit und Freiheit wird nämlich von zahlreichen philosophischen, kultreligiösen oder sektiererischen Denkrichtungen vehement bestritten, ad absurdum geführt oder als Ketzerei verschrien. Vor allem bei den Christenmenschen und ihren Kirchen und Sekten wird die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung der Menschen als eine Gotteslästerung betrachtet, weil sich dadurch der angeblich von Gott erschaffene Mensch der göttlichen Kontrolle, Steuerung und Allmacht entzieht oder sich mit diesem auf eine Ebene stellt. Die Selbstbestimmung deines eigenen Schicksals und die freien Entscheidungen zu einer selbstverantwortlichen Lebensführung und Lebensgestaltung werden dir von den Kultreligionen mit der fadenscheinigen Behauptung auf eine «göttliche» Vorbestimmung einfach abgesprochen.