Eine Weiche wurde umgestellt ...

Die Schweiz hat eine lange Tradition, Menschen aus dem europäischen Umfeld und aus anderen Kontinenten aufzunehmen, ihnen bei Bedarf Schutz zu gewähren und sie sich in die schweizerische Kultur und Gesellschaft integrieren zu lassen, und im Gegensatz zu anderen Ländern (man denke z.B. an Frankreich mit seinen Parallelgesellschaften, zusammengesetzt aus Menschen der ehemaligen Kolonien usw.) hat die Integration oder zumindest die Aufnahme von sehr vielen Menschen in den letzten 100 Jahren relativ konfliktfrei stattgefunden. Aber mit einem kontinuierlich angestiegenen Ausländeranteil – er liegt gegenwärtig bei 23% –, aufgepfropft auf einem hohen Sockel an einheimischer Bevölkerung und der Aussicht auf einen weiteren und ungebremsten Anstieg, wird es langsam aber sicher ‹ungemütlich› und zu eng.

Die Schweizer Bevölkerung ist gut beraten, den durch die Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative ausgelösten ‹Marschhalt› zu nutzen, um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Schweiz einzuleiten, denn die Lage ist bedrohlicher, als es den Anschein macht. Das Grundproblem in der Schweiz ist, wie in den meisten anderen Ländern, die stetig wachsende Bevölkerung. Es ist ein Armutszeugnis sondergleichen für alle jene an den politischen, wirtschaftlichen und religiösen Schalthebeln Sitzenden, aber auch für das Gros der Völker, dass das Thema Bevölkerungswachstum nach wie vor tabuisiert wird. Sich intelligent und mit dem notwendigen Durchblick wähnend, sind die Verantwortlichen in Regierungen, Parlamenten und Wissenschaft usw. völlig unfähig oder zu feige, die wirklichen Ursachen des Schlamassels zu erkennen, geschweige denn auch noch zu benennen, dies möglicherweise, weil sie sich scheuen – wahrscheinlich aus religiös-ideologischen Gründen –, vernünftige Gedanken zu generieren, um geeignete, d.h. an der Ursache greifende Massnahmen zu initiieren. Statt dessen schwafeln sie endlos um den Brei herum, verschleudern Steuergelder für den Besuch nutzloser Konferenzen, fordern zahnlose Symptombekämpfung und schulmeistern, attackieren oder missachten jene Menschen, die realistisch sind und sich getrauen, die Probleme mit deutlichen Worten zu benennen und die konkrete Vorschläge zur Ursachenbekämpfung vorbringen. Die Scheuklappenhaltung des Politik- und Regierungs-Establishments trifft übrigens genauso zu auf die kirchlichen, sozialen sowie natur- und umweltschützerischen Hilfswerke, die wie der nichtexistierende Teufel vor dem Weihwasser sich davor scheuen, das Grundübel aller Grossprobleme zu benennen. Dabei ist die Sachlage doch so klar: Gegebene Landesfläche (wächst nicht) plus unaufhaltsam wachsende Bevölkerung ergibt früher oder später einen lebensbedrohlichen Konflikt. Was selbst einem Kleinkind einleuchtet, nämlich dass ein Gefäss nur bis zum Rand gefüllt werden kann und jegliches Mehr überfliesst und verschüttet wird, ist offenbar für viele Ökonomen, Politiker, Religionsvertreter und die meisten Umwelt- und Naturschutzorganisationen-Mitarbeiter eine denkerische Überforderung.