Leserfrage Egoismus

So kann also jeder Mensch, wenn er nicht nur an sich selbst und an sein eigenes Wohl und Vergnügen sowie an seine eigenen Vorteile usw. denkt, ein Menschenfreund sein, ein Altruist-Philanthrop und damit ein Mensch, der andere Menschen nicht nur mag, sondern diese Menschenfreundlichkeit auch im tagtäglichen Zusammenleben zeigt, indem er auch das Wohlwollen für die Mitmenschen sowie ein angemessenes Mitgefühl für sie aufbringt und pflegt. Zwischen Wohlwollen und Mitgefühl ist natürlich zu unterscheiden, denn es handelt sich in bezug auf das Handeln des einen wie des andern um zwei völlig verschiedene Formen. Also ist das Ganze zu definieren, wobei herauskommt, dass wenn der Mensch den Zusammenhang aller Wesen durchschaut, er dann zum Egoismus unfähig ist, weil er erkennt, dass jedes Leid, das er einem anderen Menschen ­ oder einem anderen Lebewesen ­ zufügt, früher oder später in irgendeiner Art und Weise auf ihn selbst zurückschlägt. Grundsätzlich besteht nämlich zwischen dem einen und anderen Menschen als Mensch kein Unterschied, sondern nur in bezug auf die Gedanken, Gefühle, die Ansichten, Meinungen, die Psyche sowie die Handlungen, Taten und Verhaltensweisen. Folgedem ist es so, dass wenn der Mensch einem anderen Menschen wohlwollend begegnet und ihn auch diesbezüglich fördernd behandelt, er das auch für sich selbst tut.
Wenn wirre Unverständige in bezug auf eine Definition des Altruismus davon ausgehen, dass dieser stets mit einem Opfer verbunden sei, dann ist diese Deutung grundfalsch, denn ­ wie bereits erklärt ­ Altruismus hat nichts mit einem Sich-Aufopfern und Opfergebaren zu tun. Von einem Selbstaufopfern und Opferbringen kann nur dann gesprochen werden, wenn anstatt aus wahrem Mitgefühl aus Mitleid gehandelt wird, weil dann nämlich ein Mitleiden zutage tritt, bei dem Gedanken und Gefühle des mitleidenden Aufopferns vom Menschen Besitz ergreifen und ihn in den Abgrund von Mitleidensschmerzen und Mitleidensqualen stürzen lassen. Es kann also beim Handeln aus Mitleid uneingeschränkt von Opfer gesprochen werden, weil durch die Identifikation mit dem Leid, Schmerz und der Qual oder Not und dem Ich des anderen Menschen ­ oder eines Tieres oder Getiers ­ alles personifiziert wird, folglich keine Trennung zwischen dem eigenen und dem Ego des andern Menschen mehr gemacht wird. Wenn jedoch vom Wohlwollen und Mitgefühl abgesehen wird, dann erfolgt ein umfassendes altruistisches Handeln ganz einfach aus einer Menschlichkeit heraus, wie auch aus Zuneigung sowie allgemeiner Dankbarkeit und einem tiefgreifenden Verständnis gegenüber dem Leben, wobei sich in dieser Weise das altruistische Handeln jedoch auch auf die gesamte Natur und deren Fauna und Flora und gar auf den Planeten bezieht.

Selbst in der heutigen Zeit streiten sich die weiblichen und männlichen Philosophen und Ethiker usw. noch darum, was Altruismus eigentlich wirklich ist, welche Formen und Ursachen sowie welche Auswirkungen usw. er aufweist, dies besonders in bezug auf den Menschen. Und dies ist so, obwohl der Altruismus in leichter Art und Weise erklärbar und auch für den Laien verständlich ist. Doch die sogenannten der Philosophie, Ethik und Psychologie müssen ihrem banalen Verständnis nach alles unglaublich verkomplizieren, damit es der Normalmensch nicht mehr versteht, weil er eben die Unsinnigkeiten der verworrenen und der gleichartig geprägten Sprache nicht versteht. Dass dabei nicht selten seltsame Blüten ausgetrieben und hirnrissige Vergleiche angeführt werden, die mit dem effectiven Altruismus und dessen Wert in keiner Weise mehr etwas zu tun haben, das dürfte einerseits verständlich sein, anderseits jedoch muss auch gefragt werden, wo und wie weit bei dem einen oder anderen weiblichen und männlichen Geschlecht der Philosophen, Ethiker und Altruismus-Forschenden usw. Verstand und Vernunft eigentlich entwickelt sind. Nichtsdestoweniger werden jedoch oft akzeptable und inakzeptable, wie auch falsche, unverständliche, verwirrende und gar lächerliche Erklärungsversuche gemacht, die dem Laien das Altruistische recht oder schlecht verständlich zu machen versuchen ­ oder es tatsächlich auch zu tun vermögen. Und da die bisher gemachten geisteslehremässigen Erklärungen die Grundprinzipien des Altruismus in den wichtigen Teilen erklären, dürften weitere Ausführungen oder eine ganze Abhandlung wohl nicht mehr notwendig sein.
SSSC, 8. Mai 2014, 15.20 h Billy