Die Folgen von Kloten...

Damals, 1977, hörte ich die Erklärungen von Billy zwar und merkte sie mir, aber ich war eher skeptisch, um nicht zu sagen ungläubig, denn ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass die mir gerechtfertigt erscheinende Berichterstattung über ein so gravierendes und zuvor noch nie dagewesenes Ereignis solche Folgen haben sollte. Heute, 36 Jahre später, bin ich völlig anderer Meinung, und ich verstehe seine damaligen Argumente sehr gut. Noch heute ist es so, dass Terroranschläge nicht nur deshalb ausgeübt werden, um im engeren oder weiteren Raum des Anschlages Angst, Schrecken und Entsetzen unter der Bevölkerung zu verbreiten, sondern sie dienen den initiierenden Organisationen als Druckmittel, um die betreffenden Regierungen und oft sogar mehrere Länder zu erpressen und nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Wäre der Ersterfolg für die ‹Volksfront zur Befreiung Palästinas› durch die Berichterstattung der Schweizer Medien nicht gewesen und hätte sich die Schweizer Regierung in der Folge 18 Monate nach dem Anschlag in Kloten nicht durch eben diese Organisation erpressen lassen – was sie dann natürlich notgedrungen tun musste, weil inzwischen noch andere Länder mit hineingezogen worden waren –, dann wäre heute das Problem mit dem weltweiten Terrorismus nicht derart über bordend, sondern Anschläge dieser Art wären ‹sanft eingeschlafen›, weil sich durch sie nicht der erwünschte Erfolg eingestellt hätte. So gesehen sind tatsächlich die Schweizer Medien und ihre Art der Berichterstattung schuld am heute weltweit grassierenden Terror!

Dieser Feststellung wird nun sicher von allen möglichen Interessenseiten aus heftigst widersprochen, und ich höre schon den Aufschrei, dass eine solche Berichterstattung zu den demokratischen Grundrechten gehöre und diese geradezu ausmache. Das Recht auf Information wird über das Recht auf Leben vieler Menschen gestellt. Angenommen, es hätte 1969 keine Berichterstattung stattgefunden und der Vorfall wäre ‹unter den Tisch gekehrt› und verschwiegen resp. nur ‹auf kleinster Flamme gekocht› worden, dann hätte die Schweizer Regierung sich vermutlich nicht einmal mehr erpressen lassen müssen, weil damit ein starkes Signal gesendet worden wäre, dass terroristische Anschläge zu keinem Erfolg führen würden. Selbst bei der Geiselnahme auf dem stillgelegten Flugfeld ‹Dawson’s Field› nahe Zarqa, hätte mit etwas Vernunft der Karren noch aus dem Dreck gezogen werden können, wenn auch nur auf Kosten unschuldiger Passagiere. Dass bei einem solchen Vorschlag ‹Humanisten› laut aufschreiend ihre Hände über dem Kopf zusammenschlagen und jedem, der ihn äussert oder auch nur zu denken wagt, Unmenschlichkeit und Mord und Totschlag vorwerfen, das ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, wie oberflächlich und kurzsichtig allgemein geurteilt und vorverurteilt wird.