Das falsche, krankhafte christliche Demuts- und Opfer-Verständnis

Die Erziehung der Kinder ist die logische Erfüllung einer schöpferisch-natürlichen Verpflichtung. Diese wird von der schöpferischen Natur vom Menschen niemals in Form eines ‹Opfers› eingefordert. Es ist jedoch die logische Verpflichtung des Vaters und der Mutter, die von ihnen gezeugten oder an Liebestatt angenommenen Kinder mit allen nötigen Voraussetzungen zu versorgen. Es ist also gegenüber den Kindern eine selbstbestimmte Pflicht und Schuldigkeit, ihnen eine menschenwürdige Erziehung angedeihen zu lassen; jedoch ist diese Pflicht niemals ein Opfer. Niemals verlangt die Schöpfung Universalbewusstsein resp. ihre Gesetze und Gebote von den Eltern eine selbstlose Aufopferung in der Form, dass sich diese kräftemässig bis zur Selbstzerstörung aufzureiben hätten und dadurch nicht mehr in der Lage wären, für die Nachkommenschaft zu sorgen. Auf die Schöpfung selbst bezogen bedeutet dies, dass sie bereits seit Jahrmilliarden nicht mehr existieren würde, wenn sie sich seit Anbeginn für ihre Kreationen ‹aufgeopfert› und aufgerieben hätte. Steigert der Menschen jedoch die Übernahme von Verpflichtung wahnhaft bis zum Fanatismus, dann wandelt sich die Pflichterfüllung zu einem ‹Opfer› und wird ihm letztendlich zu einer ungesunden Last und einem ebensolchen Zwang.
Aus Gründen der gegenwärtigen Begrifflichkeit und des Sprachverstehens bedürfen gelegentliche Missverständnisse in der Geisteslehre einer Klärung. Talmud Jmmanuel, Seite 121, Kapitel 14, Vers 23: « Du aber, Judas Ischkerioth, du werdest bis dahin unschuldig als Verräter an mir hinterredet (verleumdet), und also verdammet, denn so will es die Falschheit des Hohenpriesters und das Unverstehen der Menschen.» Vers 24: «Beachte diese Lüge aber nicht, denn die Lehre der Wahrheit forderet Opfer, die also dargebringet sein müssen.»
Im Buch ‹GENESIS›, Seite 127, Vers 98 ist diesbezüglich eine scheinbare Gegensätzlichkeit zu lesen: «Die Lehre der Wahrheit, Lehre des Geistes, Lehre des Lebens als Geisteslehre fordert und duldet keine Kulthandlungen, Gebete und Opfer.»
Die Erklärung zu den beiden und scheinbar widersprüchlichen Versen liegt jedoch im Folgenden: In der ‹Genesis› wird genau jener unlogische Belang des Opfers beschrieben, der die Christenmenschen in ihrem persönlichen Glaubensbekenntnis als höchste Tugend zur Erlangung der Gnade Gottes de klarieren. So nämlich die Tatsache, das eigene Leben sowie die eigenen Bedürfnisse und persönlichen Wünsche zur Lebensgestaltung den ‹göttlichen› Forderungen zu opfern. Dies einzig mit dem Ziel, den vermeintlichen Schöpfergott und ‹himmlischen› Richter gnädig zu stimmen, um eines Tages den Lohn der Errettung zu ernten. Die Schöpfung Universalbewusstsein hat jedoch niemals ihren Geschöpfen und Kreationen opferfordernde Bestimmungen in die Wiege gelegt. Der ‹Talmud Jmmanuel› spricht hingegen davon, dass Judas Ischkerioth selbst in gewaltsamer Form durch Menschenhand zum Opfer wurde. Als Betroffener einer inszenierten Fälschung wurde er verleumdet und für eine menschliche Tat zu einem Bauernopfer. Mit menschlichen Intrigen gequält und mit einem Rufmord gewaltsam konfrontiert, wurde er zu einem Opfer degradiert.