Innere Ruhe und Zufriedenheit

Eine ausgeprägte Besitzgier und das unablässige Streben nach dem schnöden Mammon machen letztendlich krank, denn sie fressen sich wie gefährliche Parasiten durch das menschliche Bewusstsein, die Psyche und das Gedanken- und Gefühlsleben.
In der Regel geht dieses materialistische und evolutions-entfremdende Konzept nicht auf. Obschon der Kühlschrank und die Speisekammer überquellen, im Kleiderschrank längst kein Platz mehr ist, das Urlaubsgeld vorhanden und der neue Wagen in der Garage steht, wächst in den Mammonsdienern eine permanente Unzufriedenheit. Dem reifen und in seiner Ratio gewachsenen Menschen zeigt sich jene Wahrheit täglich, dass eine innere Leere niemals mit materiellem Reichtum oder mit schnöden Vergnügungssüchten ausgeglichen werden kann. Erfolgreich mit einem Attrappen-Leben und mit der vordergründigen Befriedigung künstlicher Bedürfnisse kaschiert, wachsen im raffgierigen Menschen während Jahren still und leise die quälende Unzufriedenheit, die Unruhe und eine innere Leere unbemerkt heran. Ihre Früchte sind vergiftet und bedrohen unentwegt die zwischenmenschlichen Beziehungen, wobei Partnerschaften, Freundschaften und Familien zerbrechen. Atemlos jagt der Unzufriedene dem materiellen Luxus hinterher, um dadurch die verlorenen inneren Werte der Ruhe und Genügsamkeit anderweitig zu kompensieren. Das bereits Vorhandene und mühsam Erreichte verlieren schnell den Glanz der befriedigenden Errungenschaft. Jegliche Wertschätzung und die Bescheidenheit gehen den krankhaft ruhelosen Menschen verlustig. Verbleibende Energie wird in lebensunnötige Begierden investiert und der schnöden Vergnügungssucht geopfert. Irrtümlich werden noch immer zahlreiche Menschen von dem verheerenden Glauben angetrieben, im materiellen Besitztum, bei Vergnügungen, regelmässigen Feiern, Partylife oder unterhaltender Ausgelassenheit eine nachhaltige Zufriedenheit und eine innere Glückseligkeit zu finden. In Tat und Wahrheit sind jedoch die Unzufriedenen in ihrer Ruhelosigkeit alles andere als mit sich und der Welt im Reinen. Neid und Missgunst, Eifersucht und Leidenschaft sowie Egoismus sind das Wesen und die Essenzen ihres falschen Denkens.
Die Unzufriedenen und permanent Mäkligen schaffen es mit einer pessimistischen und trägen Denkweise, ihren Mitmenschen innert Kürze das Leben zu erschweren. Durch ihre stetige Nörgelei verderben sie ihrer Umgebung jegliche Freude, rauben deren Ausgeglichenheit und werden für ihre Umwelt zu einer psychischen, gefühls- und bewusstseinsmässigen Plage. Die Unzufriedenen und Ruhelosen geizen nicht mit parteilicher Kritik an ihrer Umwelt. Klare Entscheidungen, ehrliche Stellungnahmen oder die Verantwortung werden gerne weit von sich geschoben. Im Nachhinein wird dafür jede kleinste Gelegenheit genutzt, in besserwisserischer Weise lautstark eine unbegründete Krittelei und Bemängelung zum Ausdruck zu bringen, um dadurch die eigene Schmähsucht zu befriedigen.
In der Regel fehlt es den unzufriedenen Menschen an eigenen Ideen, am eigenen Antrieb und an einer eigenen Motivation und Initiative. Kreative Einfälle nehmen ihre Urheber in die Pflicht, rufen nach Verantwortung, Selbstbestimmung und nach einer Umsetzung in die Praxis. In ihrer krankhaften und unlogischen Denkweise halten sich die Unzufriedenen und Mäkligen jedoch lieber im Hintergrund, um bei Misserfolgen aus sicherer Entfernung jegliche Schuldbarkeit und Verfehlungen den äusseren Lebenskreisen zuzuweisen.
Lustlosigkeit, Faulheit und träge Bequemlichkeit spiegeln sich im Alltag von zahllosen Unzufriedenen. Die tägliche Arbeit wird für diese Menschen zum selbstauferlegten strapaziösen Zwang, und der Freizeitstress zum enttäuschenden Frustrationserlebnis. Vom Sturmwind ihrer permanenten Wankelmütigkeit gebeutelt, werden sie auf den hohen Wellen ihrer Launenhaftigkeit stetig hin- und hergeworfen.