Die menschliche Würde

Er ist keine Marionette der willkürlichen Vorbestimmung. Äussere Manipulationen fallen nur dann auf fruchtbare Erde, wenn der Mensch das Feld für diese vorbereitet. Die Bestimmung und das Schicksal in persönlicher Art und Weise liegen umfänglich in der Hand des Menschen selbst, denn nur das Schicksal, das von aussen bestimmt wird, kann er teilweise nicht selbst bestimmen und nicht beeinflussen. Ein würdevolles Leben ist somit in der Regel immer das Ergebnis einer selbstbestimmten Lebensführung, ausser eben dem, das durch äussere Einflüsse in der Würde beeinträchtigt wird. Jeglicher Bemühung zur Selbstbestimmung, Selbständigkeit und Standhaftigkeit des Menschen für eine würdevolle Lebensweise liegt immer ein gedanklich-gefühlsmässiger Prozess zugrunde. Der Mensch selbst bestimmt mit eigenen Entscheidungen und Beschlüssen darüber, den Weg der hehren Tugenden zu beschreiten oder sich im wilden Wasser irdischer Verwerflichkeiten und Verwahrlosung treiben zu lassen. Von diesem Prinzip der unversehrten Selbstbestimmung ausgenommen sind lediglich jene Menschen, deren materielle Bewusstseinsformen durch Krankheit oder krankhaft-genetische Einflüsse beeinträchtigt oder behindert werden. Die wahrliche Menschenwürde kennt jedoch auch hierin keinerlei Unterscheidung.
Die Würde eines Menschen ist verbindlich und sie vereint in sich alle menschlichen Qualitäten. Falscher Stolz ist eine Selbstentwürdigung. Würdevolle Menschen sind zuverlässig und echt. Sie sind Vorbild und Spiegel der Aufrichtigkeit und Ehrenhaftigkeit. Sie orientieren sich ausschliesslich an der wahrlichen Wahrheit und sie kämpfen gegen Unterdrückung und Pression. Würdevolle Menschen sind klar in ihrer Lebensführung. Die ‹Ehrwürdigkeit› ist kein kultreligiöser Standestitel, sondern eine würdevolle Errungenschaft. Sie kleidet sich nicht mit Brokat und Seide, sondern sie geht im einfachen Gewand der Bescheidenheit einher. Im kultreligiösen Standesdünkel der Eitelkeit und Aufgeblasenheit hingegen höhnen die ‹Ehrwürdigen› und ‹Hochwürden› jeder schöpferisch-natürlichen Ehre und bezeugen sich in Überheblichkeit als wahre Meister erhabener Peinlichkeit.