Die menschliche Würde

Missionierungseifrige Mitglieder kultreligiöser Glaubenswahn-Gemeinschaften und sonstiger Sekten entwürdigen ihre bereitwilligen Opfer mit einem blindwütigen Überzeugungsstreben. Die eigene Selbstentwürdigung durch blinde Wahngläubigkeit wird dabei gerne ausgeblendet. Profitgierige Hilfs-Organisationen mit den Auswüchsen ihrer Machenschaften und Einmischungen entwürdigen bedürftige Menschen selbst in Zeiten der Not mit überteuerten Nahrungsmitteln. Heerscharen von alten und hilflosen Menschen werden in zweifelhaften Heimen und in undurchsichtigen Institutionen für jede noch so kleine Hilfestellung finanziell ausgebeutet; ihre Wertigkeit wird am Aufwand ihrer Unselbständigkeit gemessen, was ebenfalls einer Entwürdigung gleichkommt. Tausende junger Frauen lassen sich durch Prostitution und den Missbrauch und die Entwürdigung ihrer entblössten Weiblichkeit mit teurem Geld bezahlen. Im Fluss der kulturell gepflegten Liederlichkeit der neuen Rechtschreibregel verliert auch die Wortgewaltigkeit der deutschen Sprache an Würde und Erhabenheit. Der Wortbrüchige entwürdigt sich selbst zum Charakterlumpen, ebenfalls der faule Bettler, Trunkenbold und arbeitsscheue Taugenichts. Die freie Rede oder die eigene Meinung eines Menschen zu missachten oder diesem ungefragt ins Wort zu fallen, sind ebenfalls Formen demonstrativer Entwürdigung und Würdelosigkeit.
Sprachgeschichtlich ist die Würde mit dem Begriff ‹Wert› verwandt. Somit sind die Menschen beiderlei Geschlechts von ‹Wert› und also von gleicher ‹Wertigkeit›. Noch immer kämpft jedoch das Weib auch in der Neuzeit für die Beachtung seiner hehren Weiblichkeit und für die Anerkennung seiner menschlichen Würde, seiner Bedürfnisse und Rechte. Die respektlose Entmündigung und eine niederträchtige Degradierung des ‹Lebengebärenden›, des weiblichen Geschlechtes, entspricht der schlimmsten Form einer menschlichen Entwürdigung, denn die wahrliche Gleichwertigkeit des Weiblichen als ‹Lebenswurzel› ist eine schöpfungsgegebene und evolutiv höchst wertvolle Gebots- und Gesetzmässigkeit. Das Weibliche ist die höchste Manifestation schöpferisch-natürlicher Schaffenskraft. Die Missachtung und Erniedrigung der weiblichen Würde entspricht somit einer Entehrung und Entwürdigung der schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote selbst. Entgegen allen gesetzlichen und verfassungsmässigen Beteuerungen zur Achtung der weiblichen Würde wird die Gleichwertigkeit und Gleichstellung von Weib und Mann vielfach nur durch einen juristischen Zwang beachtet.
Der wahrlich liebenden Mutter ist eine bewertende Unterscheidung ihrer Kinder fremd. Gleichsam kennen die schöpferisch-natürlichen Gesetze keine Unterscheidung in bezug auf die Wertigkeit der Menschenwürde. Standesdünkel, Etikette, Klassenunterscheidung und Kastenzugehörigkeitsdenken sind eine Erfindung der Erdenmenschen, ebenso die entwürdigende Unterdrückung vermeintlich niedrigerer Menschenrassen oder des anderen Geschlechtes. Als Kreationen der Gesetze der Schöpfung Universalbewusstsein sind sowohl das Weib als auch der Mann unter allen Umständen der unbedingten und uneingeschränkten Gleichwertigkeit würdig. Der Mensch ist ein Kind der schöpferisch-natürlichen Gesetze und als solches in jedem Fall ein achtenswertes und ehrwürdiges Wesen. Die Ehre und Menschenwürde ist unabhängig von seinen charakterlichen Stärken, seinen menschlichen Liederlichkeiten und Schwächen, einem gesunden oder fehlenden Verstandesdenken, seiner horrenden Unvernunft oder seinen Vorzügen, Fähigkeiten oder der Geschlechtszugehörigkeit.
Die bewusste Beachtung, Erarbeitung, Anerkennung und Umsetzung dieser schöpferischen Gesetze und Gebote zeugt wiederum von einer ehrwürdigen Gelehrsamkeit und von einer menschlichen Grösse. Die Menschenwürde ist dem Menschen einerseits ein schöpferisch-gesetzmässig-natürlicher Status und zweifellos ein schöpfungsgesetz-gegebenes Recht, andererseits aber ist sie ihm auch eine verdienstvolle Auszeichnung für errungene Festigkeit, Altruismus, Aufrichtigkeit und Edelmut. Diesbezüglich ist ihm die Würde und das Würdevolle in keiner Art und Weise eine Selbstverständlichkeit. Ein würdiges Benehmen, Tun und Handeln sowie gesittete Manieren und eine wohlgefällige Selbsterziehung müssen vom Menschen im Schweisse seines Angesichts erlernt und in seinem Alltag umgesetzt und angewendet werden.