Leserbrief und Frage
Leserbrief und Frage
An ‹Billy› Eduard A. Meier
Ich möchte Ihnen danken für Ihre Dankesworte.
Ihre Schriften und Bücher bringen mir sehr viel. Diese zeigen mir, wie viel ich für mich selbst noch zu lernen habe, um alles verstehen zu können. Das Ganze lehrte mich zu erkennen, dass ich mich selbst nicht verstehe.
Am 11. September 2001 habe ich für mein Leben eine Entscheidung getroffen, die für mich bis heute Auswirkungen hat. Durch diese Entscheidung habe ich vieles erfahren dürfen, was ich sonst nie gefühlt, gehört und gesehen hätte. Unter all jenen Leuten, die in diese Entscheidung involviert waren, habe ich als erste Person Frau K.W. kennengelernt, die mich als Mensch und Therapeutin begleitete. So ging ich meinen Weg weiter und habe viele Menschen kennengelernt.
Nun habe ich nach neun Jahren Frau K.W. neuerlich aufgesucht, und es hat sich seither viel ereignet. Ich habe mich verändert, auch wenn es für mich nicht klar erkennbar ist, weil ich in mir gefangen bin. Zwar sehe ich vieles, was sich verändert, doch mich selbst als Menschen sehe ich nicht.
Durch die Gespräche mit meiner Therapeutin, Frau K.W., erkannte sie meine Veränderungen und erklärte sie mir. Und im Verlaufe der Zeit machte sie mich auch langsam auf Ihre Schriften aufmerksam. Diese haben viel in meinen Gedanken bewegt, doch trotzdem stecke ich fest, denn ich habe im Laufe meines Lebens etwas verloren, das ich nicht definieren kann.
Billy, durch Ihre Schriften weiss ich nun, dass Sie der einzige Mensch sind, der ein wertvolles (ehrliches) Wissen in bezug auf die Menschen und das Leben hat.
Ich bin zur Einsicht gekommen, dass wenn ich mich nicht selbst erkenne, dass ich noch viele Bücher lesen kann und doch nicht zu mir selbst finde. Sollten Sie für mich einen Rat haben, der mich zu mir selbst führt, dann bin ich Ihnen sehr dankbar. Mein negatives Befinden in bezug auf mich selbst haftet an mir seit meiner Jugend. Das ist mir nun bewusst geworden. Vielen Dank, wenn Sie Zeit haben sollten, meinen Brief zu lesen.
Es grüsst Sie und das ganze Team
D.M., Schweiz 11. Februar 2013
Antwort
Liebe Frau D.M.,
Ihren Brief habe ich erhalten und danke Ihnen dafür. Was Sie mir schreiben in bezug auf Ihr Befinden, das finde ich bedauerlich und ich kann vollauf verstehen, wie Ihnen zumute ist. Und aus diesem Grund, wie auch weil Sie mich um Rat fragen, finde ich es angebracht, dass ich Ihnen auch umgehend auf Ihre Zeilen antworte und versuche, Ihnen einiges zu erklären. Dazu denke ich aber, dass das Ganze Ihrer inneren Angegriffenheit – die Sie mir als ein ‹Gefangensein-in-sich-selbst› sowie ein ‹Sich-selbstnicht-Kennen› beschreiben – einem gedanklich-gefühls-psychemässigen Zustand entspricht, durch den Sie sich in sich selbst nicht zurechtfinden und sich deshalb natürlich zurückgesetzt fühlen. Dadurch, so nehme ich an, kapseln Sie sich wohl auch irgendwie von den Mitmenschen und von der Umwelt ab, folglich Ihnen gute, positive zwischenmenschliche Beziehungen und Kontakte fehlen, die für sie aber sehr notwendig wären. Also will ich Ihnen erklären, was meines Erachtens für Sie notwendig zu wissen ist, damit Sie sich in Ihrem negativen Befinden auf Positives ausrichten und sich selbst in diversen massgebenden Punkten helfen können, wenn Sie sich in guter Art und Weise darauf ausrichten.