Die Macht der richtigen Worte ...

Wenn nur vom ‹Ich› gesprochen wird, wenn auch andere in etwas involviert sind, wie z.B. in bezug auf Besitztum, Hab und Gut, Arbeit, eine Handlung oder eine Tat usw., dann ist das nicht nur unfair und selbstsüchtig, sondern es entspricht auch einer Lüge, einem Betrug und einer Verleumdung. Wenn also in irgendeiner Art und Weise eine Gemeinsamkeit besteht, dann gilt niemals das ‹Ich›, sondern nur das ‹Wir›, denn was gemeinsam getan wird, ist nicht die Sache eines einzelnen, sondern aller zusammen, die daran beteiligt sind. Dies gilt auch dann, wenn gemeinsam etwas angestrebt wird, wenn es gilt, etwas zusammen zu tun und zu unternehmen, etwas zu bestimmen und durchzuführen. Und wird dann in dieser Weise vom ‹Wir› gesprochen, dann fühlen sich damit alle angesprochen, die am Ganzen beteiligt sind, wozu gar gesagt werden darf, dass sich durch das ehrliche und würdevolle ‹Wir› auch Feinde angesprochen fühlen, wodurch manche Feindschaft gebrochen werden kann. Dies fundiert darin, dass der Mensch, wenn er mit dem ‹Wir› angesprochen wird, sich bewusst als Teil der menschlichen Gemeinschaft fühlt. Dadurch entsteht eine gehirnchemische Reaktion, durch die das Hormon Dopamin produziert wird, das die Gedanken und Gefühle mit Glücksimpulsen durchzieht. Wenn nämlich die Sprache, die Worte und auch das Verhalten eines Menschen durch die ehrliche und würdige Form des Gebrauchs des Wortwertes ‹Wir› auf die entsprechende Gemeinschaft Menschen ausgerichtet ist, die angesprochen wird, dann entstehen für ihn positive Gedanken- und Gefühlsimpulse. Und das ist auch dann der Fall, wenn der Mensch durch das, was er spricht, vielleicht sein Ansehen etwas verringert.
Die Verwendung des Wörtchens ‹Wir› ist im allgemeinen und auch im speziellen Fall von horrender Wichtigkeit in bezug auf den Umgang mit den Menschen, wie aber auch das ‹Bitte›, das ebenso eine ganz besondere Bedeutung hat wie auch ‹soll› oder ‹sollte› anstatt ‹muss›. Wenn etwas getan werden ‹soll› oder ‹sollte› und diesbezüglich die Redewendung «Es sollte noch dies oder das getan werden» verwendet wird, dann entspricht das sowohl einem Ersuchen, wie aber auch der Tatsache von etwas Unaufschiebbarem, das eben anfällt und erledigt werden soll, jedoch nicht befehlsmässig getan werden ‹muss›, sondern freiwillig getan werden ‹soll›. Wird in der Sprache im genannten Sinn ‹muss› verwendet, dann kommt das Ganze in jedem Fall immer einem Befehl und Zwang gleich, was jedoch durch das ‹Soll› wegfällt, das der Freiwilligkeit, etwas zu tun, Ausdruck verleiht. Und wenn in bezug auf irgend etwas das Ganze mit ‹bitte› verbunden wird, eben wenn etwas erbeten wird oder mit ‹sollte› als indirekte Aufforderung zur Erledigung von einer Sache dient, dann ist damit der freie Wille des anderen Menschen angesprochen, folglich er selbst zu entscheiden hat, ob er etwas tun oder unterlassen will. Und wenn ihm etwas in dieser Weise freigestellt wird, dann wird er in dieser Weise fügiger und kommt aus eigener Initiative der indirekten Aufforderung nach, das zu tun, was getan werden ‹soll› resp. ‹sollte›. Mit dieser eigens bestimmten freiwilligen Sich-Einfügung in eine Arbeit oder in irgendeine Sache ist auch eine Verträglichkeit, Friedfertigkeit, eine angemessene Schicklichkeit sowie Verbindlichkeit, ein Einklang und ein verbindendes, freundliches und freudiges Verhalten usw. verbunden.