Der Mensch und das Schicksal gestern und heute

Schicksal gibt es nicht im Sinne von Zufall. Zufall gibt es also auch nicht in der Logik. Alles ist dem Gesetz der Kausalität eingeordnet, folglich sich jedes erdenkliche Schicksal aus einer oder mehreren Fügungen ergibt. Wenn also der Mensch einfach lebt, dann ergeben sich aus seinen Gedanken, Gefühlen, Handlungen und Taten bestimmte Werte von Ursachen, die sich folgerichtig zu Wirkungen fügen resp. zusammenfügen. Dabei kann allerhand Glückliches wie Unglückliches geschehen, das jedoch infolge der Fügung durch die Kausalität resp. durch die Ursache und Wirkung etwas Unausweichliches ist. Dies entspricht dem Schicksal, das aus des Menschen eigener Macht entsteht, dem hinzu noch das Schicksal genannt werden muss, das von ausserhalb an ihn herangetragen wird und das er nicht selbst steuern kann. Dies, weil äussere Kräfte wirken und alles bestimmen, wie z. B. gute und böse Machenschaften, Handlungen und Taten, die von Mitmenschen ausgeführt und begangen werden, wie auch allerlei Geschehen und Situationen, die durch andere Menschen, durch Tiere oder durch die Natur hervorgerufen und verursacht werden, worauf der Mensch, der durch ein solches Schicksal getroffen wird, natürlich nur wenig oder keinen Einfluss hat.

Das Lebensprinzip des Menschen von gestern war einfach, denn er lebte in dem guten Gedanken und Gefühl, dass alles seines Daseins vor ihm lag und er fortwährend sein Leben lebte, wie es auch immer an ihn herangetreten war. Er war in der Regel unbeschwert, ohne Angst, und darum sehr frei und absolut offen für alles, was auf ihn zukam. Genau dieses Lebensprinzip ist dem Menschen von heute jedoch verlorengegangen, denn er lässt das Leben nicht mehr an sich herankommen, weil er im Wahn dessen lebt, dass schlichtwegs alles und jedes Ding, Geschehen und jede Situation usw. fest und fix vorausgeplant sein müsse. Das jedoch entspricht einer krankhaften Illusion, weil bestimmte Ursachen und Wirkungen auftretende Fügungen bestimmen, die vom Menschen nicht kontrolliert werden können, folglich er von Schicksalsschlägen getroffen wird, die er selbst nicht vorausbestimmen kann, die er aber dann trotz allem bewältigen muss, was dann richtigerweise durch ihn selbst und nicht durch Sorge-Teams usw. geschehen müsste. Doch wie bereits erwähnt, vermag der Mensch von heute dies nicht mehr selbst zu tun, folglich die ihn treffenden Dinge, Geschehen, Situationen und Schicksalsschläge nicht mehr von ihm verarbeitet und nicht bewältigt, sondern in der Regel zweifelhaften ‹Hilfeleistenden› übergeben werden, die mit greifenden Massnahmen das Ganze der Sorgen, der Trauer, des Schmerzes, der Not, des Elends und der Probleme auflösen und beenden sollen.