‹Kelch der Wahrheit› und dessen Übersetzung ...

Kennen Sie das Wort ‹höfèlè› oder ‹höbèlè›? Ja, genau; in unserem Schweizer Dialekt ist dieses ‹hoffärtig› noch enthalten und wird gemäss www.dialektwoerter.ch als ‹schmeicheln› übersetzt ‒ was natürlich viel zu harmlos ist.

Auch das Wort ‹meinen›, wie in Abschnitt 25, Satz 22 genutzt, ist offenbar unbekannt. ‹Kelch der Wahrheit›, Abschnitt 25, Satz 22:
«Und alles, was sie euch bieten an all den irren, wirren, falschen und wahrheitsfremden Lehren, könnt ihr nicht wirklich verstehen, weil sie in fremden Ausdrucksweisen und Worten sowie in gelehrten Sätzen geschrieben sind, mit denen ihr euch meint und brüstet, wenn ihr sie nennen könnt, die ihr aber in Wirklichkeit ebensowenig versteht wie auch jene nicht, welche das ganze Gefasel der falschen Lehren verfassen, lehren und verbreiten.»

Keines der obengenannten Nachschlagewerke erwähnt ‹meinen› in diesem Sinn, nur im Dialekt kennt man das Wort, z.B. wenn man sagt: «Mosch di gar nöd meinè.» (Du brauchst Dich gar nicht zu meinen resp. nicht wichtig zu machen.)

Einer, der einiges zu diskutieren gab, das war der Götze. Mir gefiel ‹tin god›, also Blech-Gott oder Zinn-Gott, was jedoch einige amerikanische Besserwisser auf den Plan rief, die behaupteten, die richtige Übersetzung für Götze sei ‹idol›. Billys: «Ach was, Unsinn, Idol bedeutet doch etwas ganz anderes!» fand wenig Gehör, weshalb Ptaah angefragt wurde, um die Sache klarzustellen und für die Nachwelt festzuhalten:

Aus Kontakt 478, Sonntag, 14. Juni 2009, 13.09 h:

Ptaah: … Bezüglich der Übersetzungen sind mir die Schwierigkeiten bestens bekannt, so also auch die völlig falsche Auslegung des Wortbegriffes Götze, der fälschlich als Idol gedeutet wird, was aber grundlegend falsch ist, wie unsere Sprachenwissenschaftler mir erklärt haben. Ein Idol kann niemals mit einem Götzen verglichen werden, wie ein solcher auch nicht mit einem Idol. Die Erklärung ist die, dass ein Idol (Anm. Billy: Idol = griech. eidolon, lat. idolum = das Bild, die Gestalt) ein Schattenbild des Abgeschiedenen resp. Abgesonderten vom Normalen verkörpert, speziell in bezug auf gedanklich-gefühlsmässige Regungen. Diese sind dabei derart, dass durch eine krankhafte Störung der Verstandesund Vernunftfunktion ein Wahn entsteht, durch den die eigene Wertschätzung missachtet und diese nur noch auf das Wahngebilde ausgerichtet wird. Dieses ist dann das Idol, das, wie ein Gespenst, als besondere Erscheinung betrachtet und vehement umschwärmt, beschwärmt und als etwas ganz Besonderes und Spezielles, eben als eine Gestalt, bewundert wird, wobei diese immer nur ein Mensch sein kann.