Die Natur der Studien- und Landesgruppen

Gleichwertigkeit in der Herangehensweise
Wir Mitglieder der FIGU-Studien- und -Landesgruppen sind und halten uns nicht für ‹Wissende›, sondern in jeder Beziehung nur für Suchende und Studierende, denn auch wir müssen lernen zu leben, und so lernen wir, mit unseren eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen und unsere arbeitsmässigen, privaten sowie alle anderen Pflichten zu erfüllen. Wir erheben uns also nicht in einem Jota über unsere Nächsten, sondern wir versuchen ihnen gegenüber eine optimale Beziehung einzugehen, die in absoluter Gleichheit, Gleichwertigkeit, Ehrwürdigung und in gebührender Zurückhaltung fundiert. Den Wert eines Menschen an und für sich betrachten wir nie im Zusammenhang mit seiner gesellschaftlichen Stellung, seiner finanziellen Lage, seinen Fähigkeiten, seinem Wissen oder Ähnlichem, denn der Wert jedes Menschen bleibt ein für allemal gegeben und unveränderlich durch die eigentliche Natur seines Menschseins. Jeden Menschen nehmen wir so, wie er nun einmal ist, und wir wissen seine persönliche Art zu schätzen, die wir aus Prinzip im Guten fördern. Dies tun wir, weil wir wünschen, dass jeder Mensch sich selbst ist bzw. sich selbst werden und sich in der richtigen Form entfalten kann, wenn er den Weg dazu findet. Diesen Weg bestimmt er sich selbst, wie auch seine eigenen Gedanken und Gefühle, seine Meinung, Vorhaben, Absichten, Intentionen und Erfahrungen.

Absenz von Glauben, Kritikfähigkeit, Offenheit
Wir Mitglieder der FIGU-Studien- und -Landesgruppen sind keine Gläubigen der FIGU-Lehre oder von irgend etwas anderem, denn wir wissen, dass der Weg zur wirklichen Erkenntnis, zum Wissen, zur Weisheit und zur Liebe einzig und allein über das eigene kritische Denken führt. Und das geschieht bis zur letzten Konsequenz, wobei alles analysiert, verglichen, erwägt und durchdacht wird, wobei der Mensch in jeder Hinsicht zu eigenen und einzigartigen Schlüssen kommt. Kritisches Denken heisst jedoch keinesfalls, dass übertriebene ungesunde Kritik, eine Besserwisserei, fanatische Befangenheit oder eine Voreingenommenheit an den Tag gelegt werden, denn solche Unwerte hemmen – zusammen mit einem religiösen oder sonstigen Glauben – die Erkennung der Wirklichkeit und deren Wahrheit sowie die Erlangung all dessen, was wertvoll ist.