Als er einige Wochen nichts von sich hören liess, erkundigte ich mich in einem E-Mail sachte nach seinem Wohlbefinden. Seine Antwort druckte ich zwar aus, warf das Papier jedoch später weg, wie ich auch das E-Mail löschte; ich wollte nicht, dass sein Ausbruch wegen des horrenden Wissens von Billy irgendwo schriftlich festgehalten wurde.

Natürlich sagt es auch einiges über mich selbst aus, weil ich es einfach nicht lassen kann – resp. konnte! –, ihn diesbezüglich ein bisschen zu provozieren.
Ein kleiner Auszug aus einem E-Mail-Dialog soll das Gesagte untermauern. Mein Dialogpartner heisst jetzt einfach XY.

02.02.2010 um 19:59
Lieber XY
Hast Du Dich bereits erholt von meinem letzten E-Mail oder bist Du immer noch am Grollen? … Eigentlich weiss ich nichts zum Erzählen, ausser dass ich einen Artikel für die 3-Monats-Zeitschrift ‹Wassermannzeit› schreiben sollte und mir nichts einfällt. Morgen treffen wir uns mit Heiri und Benno zum jährlichen ‹Chüngelessen›. … Vor zwei Jahren fand ich ja bei ihm Bruce Liptons Buch ‹Intelligente Zellen›,was mich dann zum Schreiben eines Artikels mit dem Titel ‹Wie kommt die mentale Fluidalkraft in die Zellen und Organe?› animierte. In der letzten NZZ am Sonntag, Rubrik ‹Kultur› sagt Regisseur Peter Jackson – dieser Name sagt Dir sicher etwas, nicht? – zu seinem Interviewer auf die Frage: «Hatten Sie einmal ein übersinnliches Erlebnis, oder woher rührt Ihr Interesse an Fantasy-Welten?» (Es gibt übrigens nichts Übersinnliches, aber das nur nebenbei gesagt.) Worauf Peter Jackson antwortet: «Ich habe vor 20 Jahren einen Geist gesehen, im Zimmer meiner Frau.» Vielleicht bist Du ja selbst Abonnent der Zeitung, dann ist Dir das Interview bekannt. Er sagt nämlich dann noch, dass seine Frau diese Geist-Frau auch schon gesehen hätte und dass sie in der Lokalzeitung gelesen hätten, dass sich vor hundert Jahren im Theater gegenüber eine Schauspielerin umgebracht hätte, die auf der Bühne ausgebuht wurde. Laut Legende soll sie später mehreren Bauarbeitern erschienen sein, als sie das Haus renovierten. Ich könnte ihm jetzt sagen, dass das kein Geist war, sondern die Manifestation der abgelagerten mentalen Fluidalkraft dieser Person, die im selben Hause gelebt hat wie die Jacksons. … Ist vielleicht jeweils nicht schlecht, wenn man sich erkundigt, wer vorher im Haus wohnte, das man zu bewohnen gedenkt …