Das süsse Leben

Lebensmittel und Zusatzstoffe, Teil 1

Die meisten Menschen mögen süsse Speisen sehr, und manche verzichten lieber auf so gesunde Nahrungsmittel wie Gemüse, Salate, Früchte, Obst oder Beeren, wenn sie eher säuerlich schmecken, als auf Süssigkeiten. Aber Zucker gilt als ungesund, nicht nur für die Zähne, sondern hauptsächlich auch deshalb, weil er aus sogenannten ‹leeren› Kalorien besteht, die zwar unseren Energiespiegel sehr schnell in die Höhe treiben, aber keine oder kaum Vitamine und Mineralstoffe beinhalten und deshalb keine gesundheitlichen Zusatzwirkungen haben. Werden die leeren Kalorien nicht durch die entsprechende Bewegung verbrannt, lagern sie sich als Fettpolster ab – abgesehen davon, dass ein zu grosser Zuckerkonsum über längere Zeit sogar Diabetes Mellitus auslösen kann resp. sich für Diabetiker höchst negativ auswirkt. Das sind die Hauptgründe, weshalb versucht wird, den ‹ungesunden› Zucker zu meiden und ihn durch Süssstoffe wie Aspartam, das auch unter den Markennamen Nutra-Sweet, Canderel usw. erhältlich ist, Cyclamat, Saccharin oder im privaten Gebrauch durch alternative Süssstoffe wie Stevia, Agaven- oder Birnendicksaft zu ersetzen.
Süssstoffe sind synthetisch hergestellte Verbindungen mit niedrigem Brennwert, weshalb sie im Rahmen von Diäten gerne als Alternative zu Zucker eingesetzt werden. Sie gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen und werden in Form von Tabletten, flüssig oder als Streupulver angeboten. In den meisten industriell produzierten Nahrungsmitteln, wie z.B. eingelegten Gemüsen, Marmeladen, Getränken, Desserts usw. befinden sich Süssstoffe, weil sie sich hinsichtlich der Hitzebeständigkeit, Lagerfähigkeit und in ihrer geschmacklichen Eigenart besser für die industrielle Verarbeitung eignen als herkömmlicher Zucker, der zudem den Kalorienwert der Nahrungsmittel in die Höhe treibt. Ausserdem verfügen Süssstoffe oft über eine weitaus höhere Süsskraft als Zucker, wodurch nur kleine Mengen zugefügt werden müssen, um Lebensmitteln einen süssen Geschmack zu verleihen.
Zuckeraustauschstoffe, auch Zuckeralkohole genannt – die gebräuchlichsten sind Isomalt (E 953), Sorbit (E 420), Mannit (E 421) und Xylit (E 967) –, sind nicht für Diäten geeignet, weil sie einen ähnlichen Brennwert haben wie Zucker; jedoch rufen sie keine Karies hervor, schmecken auch besser als Süssstoffe und benötigen im Stoffwechselprozess wenig Insulin, weshalb sie von Diabetikern gerne verwendet werden. Die Lebensmittelindustrie arbeitet häufig mit ihnen, weil sie gut lagerfähig, hitzestabil und leicht löslich sind und bei der Verarbeitung ein ähnliches Volumen einnehmen wie der gewöhnliche weisse Haushaltzucker.
Zur Zeit sind acht Süssstoffe in Europa zugelassen, nämlich Acesulfam-K (E 950), Aspartam (E 951), Cyclamat (E 952), Saccharin (E 954), Sucralose (E 955), Thaumatin (E 957), Neohesperidin DC (E 959) und Aspartam-Acesulfamsalz (E 962), deren Verwendung in bestimmten Produktgruppen wie nichtalkoholischen Getränken, Dessertspeisen, Süsswaren (auch süss-saure Konserven, Saucen, Marmeladen etc.) und Nahrungsergänzungsmitteln ebenfalls gesetzlich geregelt ist – und die Süssstoffe müssen auf den Lebensmittel-Verpackungen genau deklariert werden.
Lebensmittel, die Aspartam enthalten, müssen den Hinweis ‹enthält eine Phenylalaninquelle› tragen.