Gedanken über den Satz: Stets bleibe ich entspannt ...

Dabei werden diese Menschen noch von einigen Psychologen unterstützt, denn offenbar soll es gesund sein, sowohl Ärger wie Wut rauszuschreien. Für diese Menschen gibt es nur entweder ein Rausschreien oder ein Runterschlucken; sich zusammenzunehmen, gelassen zu sein und sich gar nicht zu ärgern, steht scheinbar nicht zur Diskussion. Wir wissen natürlich, dass die obenerwähnten Verhaltensweisen höchstens etwas mit Anstandslosigkeit und Unbeherrschtheit zu tun haben, von Selbstverwirklichung keine Spur. Wollen wir uns selbst verwirklichen, müssen wir uns zuerst selbst kennenlernen, also uns in Selbsterkenntnis üben. Preisfrage: «Wo liegt deiner Ansicht nach die Selbsterkenntnis?»

Kurz nach Beginn des zweiten Teils «... und gewinne dadurch Macht über mich selbst» habe ich einen Lebenslauf erwähnt. Ich weiss jetzt nicht, ob du dir darüber Gedanken gemacht hast, ob das, was wir so gemeinhin machten oder machen, uns auch richtig definiert, egal wie ausführlich wir unsere Leistungen und Lieblingsbeschäftigungen beschreiben. Dem ist sicher nicht so. Erstens sagen wir ja nie alles - vor allem keine schlechten Dinge -, und zudem ist das nur eine Beschreibung unserer materiell-intellektuellen Leistungen und allenfalls unserer körperlichen Fitness. Es gibt noch so viele unbekannte Seiten in uns, die sich gelegentlich bemerkbar machen, dass wir immer wieder überrascht sind. Aus der Lehre des Geistes, der Lehre des Lebens, der Lehre der Wahrheit wissen wir, dass die gesamte Essenz an relativem Wissen und Können unserer Vorgängerpersönlichkeiten im Gedächtnis unseres Unterbewusstseins gespeichert ist. Denkst du, diese Essenz zu kennen oder zumindest Tröpfchen davon zu erhaschen, würde uns bewusstseinsmässig weiterbringen und etwas zu unserer Selbsterkenntnis - also Kenntnis über uns selbst, wer wir sind - beitragen? Wenn du so denkst, liegst du richtig. Billy schreibt in der Geisteslehre, Lehrbrief Nr. 144, Seite 1777 unten folgendes:

«... Die Kräfte der Unbewussten-Formen verbinden sich mit den Kräften des Unterbewusstseins, das wiederum sein gespeichertes Wissen an das Bewusstsein freigibt, das dann durch seine eigenen Kräfte die erhaltenen Impulse, Informationen, Daten, Ideen und Erklärungen usw. usf. in Tat, Leben und Wirken umsetzt. Dies gilt auch für die Selbsterkenntnis, die im Unterbewusstsein gespeichert ist und freigegeben wird an das Bewusstsein, wenn der gesamte Block Bewusstsein-Unterbewusstsein-Unbewussten-Formen voll und ganz und richtig funktioniert. Solange der Mensch aber vom Inhalt seines Unterbewusstseins nichts weiss, derart lange mangelt es ihm auch an Selbsterkenntnis, denn die dazu erforderlichen Fakten sind nur darin enthalten und müssen dort vom Bewusstsein freigemacht werden. Geschieht das aber nicht, dann ergibt sich auch keine Selbsterkenntnis und damit auch keine Selbstverwirklichung, wobei gerade diese für einen jeden Menschen zu dessen Grundbedürfnissen gehört. ...
Wahrheitlich bezieht sich dieser ‹Spiegel der Seele› auf das Unterbewusstsein (= Unbewusstes des Unterbewusstseins und Unterbewusstseinsformen im Gedächtnis des Unterbewusstseins, Anm.), in dem die unterbewussten Inhalte aller Sinne, Normen und Wertvorstellungen gespeichert sind, wie auch die Werte des Gewissens, die Fakten der Regungen und Gefühle, der Emotionen, Absichten, Wünsche, Erwartungen und Einstellungen sowie der eigentümlichen Eigenschaften usw. usf., die letztendlich die Persönlichkeit resp. das Bewusstsein selbst ausmachen. Werden diese Faktoren bewusst oder unbewusst oder durch Träume hervorgeholt, dann verhelfen sie zu einer tieferen Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung im Einklang mit dem wirklichen Selbst.