Leserfragen

In der neueren Zeit zeigen sich aber auch Übergänge zwischen Antizionismus und Antisemitismus, wobei die Tatsache nicht ausser acht gelassen werden darf, dass die Motive unbewusst oder aus ideologischen Gründen zu antisemitischen Konsequenzen führen.
Semiten ist eigentlich ein Begriff, der erst im 18. Jahrhundert entstanden ist, der aufgrund der biblischen Völkertafel eine Reihe von Völkern als Träger einer gemeinsamen Sprache, eben ‹Semitisch›, bezeichnet. Bei dieser Völkertafel handelt es sich um die Liste der im 1. Mose 10 aufgezählten Nachfahren von Sem, Ham und Japhet, den drei Söhnen Noahs. Dem liegt die im Altertum übliche Vorstellung zugrunde, dass je ein Ahnherr für ein Volk steht; Verwandtschaftsverhältnisse können dann genealogisch erklärt werden. 71 Völkernamen sind in dieser Liste genannt, wodurch ein Überblick gegeben werden soll über die dem biblischen Israel bekannten. Die Völker im Norden werden so auf Japhet zurückgeführt, die Völker im Westen auf Sem, und die Völker im Süden auf Ham. Von Sem sollen so 26 Völker ausgegangen sein, unter anderen die Elamiter, Assyrer, Babylonier und Aramäer usw. Im wesentlichen ist die Völkertafel aber geographisch orientiert, demgemäss das Siedlungsgebiet der Semiten von Westanatolien bis Persien und von Armenien bis zum Roten Meer reicht. Im Sinne der Völkerkunde bilden die genannten Völker keine geschlossene Gruppe, folglich der Begriff ethnographisch untauglich ist und zudem durch seinen wertenden Missbrauch in Rassentheorien des 19. und 20. Jahrhunderts diskreditiert = Antisemitismus und Rassismus. Der Begriff kann also nur sprachwissenschaftlich und eingeschränkt auf die semitischen Sprachen angewandt werden.
In bezug auf die Beseitigung des Antisemitismus dienen unter anderem die internationalen Verträge sowie die Bemühungen der UNO zur Gewährleistung der Menschenrechte. Weiter sind hierzu auch die innerstaatlichen Verbote der unterschiedlichen Behandlung von Menschen gegeben, in bezug auf ihre Abstammung, Religion, Herkunft, Rasse sowie politische Anschauung. Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit bemühen sich, antisemitische Vorurteile bereits an ihrer Wurzel zu bekämpfen, während verschiedene kirchliche Studien und Beschlüsse das Verhältnis zwischen Christen und Juden theologisch zu bestimmen versuchten.
Grundlegend für den Antisemitismus, der von der christlichen Welt ausgehend auf die Juden bezogen ist, machen viele Christen diese verantwortlich für die Kreuzigung Jmmanuels (alias Jesus Christus), weshalb sie allein schon aus diesem Grund seit alters her den Hass gegen das Judentum schüren, was aber absolut unsinnig ist. Wahrheitlich wurde Jmmanuel nicht durch die Juden gekreuzigt, sondern durch die Schuld der Hohe Priester und der Römer, die das Volk aufwiegelten, wonach die Kreuzigung durch die römischen Schergen durchgeführt wurde. So trug das eigentliche jüdische Volk nichts zur Kreuzigung bei, denn die Pro- und Hurraschreier des Volkes, die unter dem suggestiven Einfluss der Hohe Priester standen, waren nur deren wenige, die zudem in keiner Weise das Volk verkörperten. Also kann grundsätzlich für die Kreuzigung Jmmanuels nicht das ganze jüdische Volk diskriminiert und schuldig gesprochen werden, wie das seit alters her getan wird, wobei die katholische Kirche die Hauptschuld an dieser Lüge trägt, denn diese war es, die diese Verleumdung der angeblichen Schuld der Juden in die Welt setzte. Wahrheit ist auch, dass die Römer Jmmanuels Lehre als revoluzzerisch sahen und ihn allein schon deswegen zu verurteilen und der Kreuzigung zu übergeben gedachten, was sie ja mit Hilfe der jüdischen Hohe Priester auch taten.
Nun, die Geschichte der Entstehung des Volkes Israel führt weit zurück zu den Hebraons und den daraus hervorgegangenen alten Hebräern, die gesamthaft nicht gerade Heilige waren und daraus heraus mit bösen kriegerisch-mörderischen Handlungen Palästina eroberten. Doch das ist schon Jahrtausende her und hat nichts mit der Kreuzigung Jmmanuels zu tun, die so oder so unrechtens war und die, wie gesagt, nicht auf das jüdische Volk, sondern auf deren Hohepriester und die Römer zurückzuführen war. Wie alle wahren Propheten, die dem jeweiligen Volk die Lehre des Geistes resp. die Lehre der Wahrheit resp. die Lehre des Lebens brachten, war auch Jmmanuel ein Revoluzzer, der natürlich weder von den Römern noch von den Hohe Priestern geschätzt wurde. Jmmanuels Lehre war die Lehre des Friedens, der Freiheit, der Liebe und der Harmonie sowie des Tragens der eigenen Verantwortung, und zwar unter Auslassung der Religion. Das passte natürlich weder den Hohe Priestern noch den Römern in deren schmutzigen Kram, weshalb der von ihnen gehasste Revoluzzer und ‹Gotteslästerer› von der Bildfläche verschwinden musste, was durch die Kreuzigung geschehen sollte – so hofften sie wenigstens, doch rechneten sie nicht damit, dass Jmmanuel nur in tiefer Ohnmacht lag, als er vom Kreuze genommen wurde, folglich er dann nach Syrienland und später nach Indien flüchten konnte. Dabei halfen ihm gar viele Judengläubige, die Wohlgefallen an seiner Lehre gefunden hatten; und deren waren nicht wenige.