Schikane resp. Mobbing

Schikane resp. Mobbing hat mannigfache Ursachen, wie bereits erklärt wurde, doch einheitlich beruhen alle Ursachen auf ungelösten Konflikten und Problemen, die z.B. am Arbeitsplatz in bestimmten Organisationsstrukturen ankern können, wie aber allgemein auch auf mangelnder Kommunikation und auf ungenauen Pflichtanweisungen. Auch wenig Handlungsspielraum für den einzelnen sowie die Kompetenzverteilung sind dabei ebenso massgebend wie auch Eifersucht, Neid und Inkompetenz, Stress, Lieblosigkeit, Hass, Rache, Vergeltungssucht und undurchsichtige Entscheidungsprozesse. All diese Dinge, nebst tausenderlei anderen und sehr oft rein privaten Dingen, fördern im Menschen die Unzufriedenheit und bilden den Nährboden für Schikanen resp. Mobbing. Und bei diesem Faktor geht es nie darum, Frieden zu halten, Frieden zu stiften oder Konflikte zu lösen, sondern ganz im Gegenteil: Das Schikane- resp. Mobbingopfer soll mit allen bösen, ehrlosen und würdelosen sowie menschenunwürdigen Möglichkeiten ausgeschaltet und niedergemacht werden. Dass jedoch solche destruktive Vorgänge möglich werden können, ist nicht einfach die Schuld jener, welche Schikane resp. Mobbing betreiben, denn es sind allesamt auch jene schuld daran, die das Ganze beobachten und dazu schweigen, obwohl es ihnen möglich wäre – wenn sie ihre Feigheit bekämpfen und sich mit Vernunft und Verstand bemühen würden –, die üblen Machenschaften zu unterbinden.
Vor Schikane resp. Mobbing ist kein Mensch gefeit, denn Angriffe und Feindlichkeiten können jeden Menschen treffen, folglich es also kein typisches Mobbing- resp. Schikaneopfer gibt. Betroffene sind sowohl Frauen und Männer als auch Kinder, wobei das Alter, der gesellschaftliche Stand, die Schulbildung, die sozialen Verhältnisse, der Beruf, das Hab und Gut, das Aussehen, der Zivilstand sowie das finanzielle Vermögen usw. keinerlei Rolle spielen. Also trifft die vielvertretene falsche Ansicht auch nicht zu, dass von der Schikane resp. vom Mobbing hauptsächlich das weibliche Geschlecht betroffen sei, denn wahrheitlich sind Männer und Frauen gleichermassen davon betroffen. Ein Unterschied zwischen beiden Geschlechtern besteht nur darin, dass sich Frauen eher über die an sie herangebrachten Angriffe und Feindseligkeiten äussern und bei Vertrauten Ratgebung oder bei massgebenden Mobbing-Beratungsstellen Hilfe suchen. Die Männer handeln diesbezüglich anders, denn sie neigen in der Regel nicht dazu, Hilfe zu suchen, sondern sie versuchen ihre Probleme selbst zu lösen, was leider oft zu psychischen Störungen und Schäden und gar zum Suizid führt oder zu Handgreiflichkeiten und Mord und Totschlag.
Menschen, die schikaniert resp. gemobbt werden und darunter leiden, sind keine ‹geborene Opfer› und weder zu sensibel noch zu schwach. Zwar gilt die Regel, dass bewusstseinsmässig und psychisch schwächere Menschen eher Gefahr laufen, schikaniert zu werden, weil sie Mühe haben, ihre eigenen Interessen wahrzunehmen und weil sie sich gewohnt sind, sich zurückzuhalten und zurückzuziehen. Die andere Regel ist aber die, dass auch selbstbewusste und erfolgreiche Menschen Opfer der Schikane resp. des Mobbing werden und unter bestimmten Umständen und Voraussetzungen ins zerstörende Abseits geraten, wodurch sie psychische und bewusstseinsmässige Schäden erleiden, ausgehend von den drangsalierten Gedanken und Gefühlen, was bedeutet, dass der ganze Mentalblock beeinträchtigt wird.
Grundsätzlich muss gesagt werden, dass sich schikanierte resp. gemobbte Menschen in der Regel schon von Anfang an durch die Angriffe und Feindseligkeiten gekränkt fühlen, spätestens jedoch dann, wenn sie bewusst Schikane realisieren. Das Gekränktsein und das Sinken der Moral der Betroffenen beruht jedoch wahrheitlich nicht auf dem Verhalten der Schikanierenden resp. Mobbenden, sondern einerseits auf dem eigenen Verhalten gegenüber den Angriffen und Feindseligkeiten sowie auf der eigenen Bewertung und dem Verhalten gegenüber den Angreifenden und Feindseligen. Diese nämlich legen Verhaltensweisen an den Tag, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen und eindeutig zum Ziel haben, das eigene psychisch-bewusstseinsmässige und moralische Gleichgewicht zu stören. Doch jeder Angegriffene bestimmt und entscheidet letztendlich selbst darüber, ob er sich angreifen lassen will oder nicht.