Ode an den menschlichen Körper

Infolge einer Beeinträchtigung der körperlichen Funktionen, wie zerebrale Behinderungen, Krankheiten oder Gebrechen aller Art, werden dem Menschen auch die Möglichkeiten des materiellen Bewusstseins, so also auch die Funktionen des mentalen Denkens und der kognitiven Fähigkeiten, stark eingeschränkt, verhindert oder behindert. Sind jedoch der Verstand und das Bewusstsein bei völliger Gesundheit, kann selbst eine körperliche Behinderung resp. Versehrtheit in Würde und ohne evolutive Beeinträchtigung getragen werden. Das ist eine Tatsache, die vom stollfüssigen Autoren mit fehlenden Fingern aus eigener Erfahrung bestätigt werden kann.

OM, Kanon 38, Vers 108:
Niemals versuche der Mensch seine körperlichen Übel zu betrachten, sondern einzig und allein die Wirklichkeit seines Geistes und des Bewusstseins und das SEIN der Schöpfung.

Der fleischlich-materielle Körper, seine Geistform und das menschliche Bewusstsein sind in dieser gemeinsamen Koexistenz als Einheit zeitlebens sehr stark aufeinander angewiesen und verlangen eine gegenseitige und ganzheitliche Aufmerksamkeit. Stirbt eines Tages der menschliche Körper, weil seine gealterten Zellen, Nerven und Funktionen versagen, dann ist auch für die Geistform und die materielle Bewusstseinsform die Zeit gekommen, den fleischlichen Hort ihres Wirkens wieder zu verlassen, um in den jenseitigen Bereich hinüberzuwechseln. Diese tiefen und wahrlichen Geheimnisse des geistigen und materiellen Lebens sind dem kultreligiösen, wahngläubigen oder materialistisch ausgerichteten Erdenmenschen gänzlich unbekannt. Hierin sind auch die Ursachen zu finden, weshalb in seinem Leben eine materielle Ausrichtung auf seine Körperlichkeit dominiert. Für viele Erdenmenschen erfüllt der fleischliche Körper lediglich den Zweck zur Erfüllung sinnlicher Genüsse und aktionsreicher Erlebnisse. Zahlreiche Handlungen und Betätigungen dienen dem Menschen einzig und allein einer körperlichen Selbsterfahrung und vermeintlichen Selbstfindung. Die Beeinflussung des Bewusstseins durch Drogen, Alkohol, Rauschgifte oder Medikamente aller Art findet mittlerweile auf diesem Planeten eine grosse Verbreitung und zeugt vom Missbrauch der menschlich-körperlichen Fähigkeiten und Ressourcen. Unbestritten hat der fleischliche Körper berechtigte Ansprüche auf lebensnotwendige Verrichtungen zur Erhaltung seiner Gesundheit und Funktionalität, und so haben auch sexuelle, kulinarische sowie vergnügungs- und lustorientierte Betätigungen und Handlungen für den materiell-fleischlichen Körper durchaus ein Anrecht auf Befriedigung und sind in gewisser Weise sogar überlebenswichtig. So wie der materielle Körper mit artgerechten Energien versorgt werden muss, benötigen auch das Bewusstsein, die Gedanken und Gefühle sowie die Psyche des Menschen stets neue Impulse und gesunde Nahrung.
Viele Erdenmenschen identifizieren sich längst nicht mehr mit ihrer ureigenen Persönlichkeit, mit ihrem Bewusstsein, den individuellen Charaktereigenschaften und den persönlichen Dispositionen, sondern vielmehr mit ihrem Aussehen, der Form und der körperlichen Gestalt ihres äusseren materiellen Körpers. Die Farben der Augen, der Haut und der Haare sowie die Grösse der Muskeln oder die Makellosigkeit der Glieder sind längst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit getreten. Das Akzeptieren und die Wertschätzung des eigenen Körpers in seiner ursprünglichen Form, Funktionalität und Gestalt zur Erfüllung schöpferisch-evolutiver Bestimmungen wurde dem reinen Körperkult und falschen Wertungen geopfert.