Gedanken über den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht

Aufgrund verschiedenster von den Männern erschaffener schöpfungs- und naturwidriger Grundlagen haben noch immer zahlreiche Frauen weder das Recht auf persönliche Gefühle, eigene Bedürfnisse noch irgendwelche andere menschliche Regungen aller Art. Diesen Ungerechtigkeiten darf nicht mit Schweigen, Wegsehen oder verschlossenen Augen begegnet, sondern ihnen muss mit einem Aufschrei entgegengetreten werden. Zu Tausenden werden auf diesem Planeten junge Frauen von ihren Familien lediglich als Gebärmaschinen für männliche Stammhalter an wildfremde Männer verkauft. Mit teuren Mitgiften und dem Stigma der Verantwortung für den Familienruin versehen, werden sie vielfach ungefragt und rücksichtslos als rechtlose, billige Sklavinnen oder als Herhälterinnen verschachert. Ohne Rücksicht auf ihre Gefühle, ihr Befinden oder in bezug auf die bewusstseinsmässige und psychische Verfassung haben sie lediglich eine biologische Aufgabe zu erfüllen und den sexuellen und materiellen Bedürfnissen einer männlichen Gesellschaft gerecht zu werden. Millionen Mädchen und Frauen wurden und werden täglich weltweit in dieser archaischen Tradition zur Unterwürfigkeit, Wertlosigkeit und zum Schweigen erzogen. Durch dogmatische, kultreligiöse oder ideologische Vorschriften, psychische und bewusstseinsmässige Gewalt sowie den verschiedensten Inhibitionen sind die rechtlosen, vielfach geschlagenen und unterdrückten Frauen häufig des eigenen Denkens, der eigenen Gefühle und des Empfindens verlustig gegangen. Durch äussere und gewaltsame Einflüsse, wie falsche Belehrungen, Isolation, Körperstrafen, Bildungsentzug, Analphabetismus oder Indoktrinierung aller Art, haben sie in der Annahme eigener Unzulänglichkeit und Orientierungslosigkeit aufgezwungene fremde Normen, traditionelle Dogmen und vorgeschriebene Denkweisen übernommen. Gravierende psychische und bewusstseinsmässige Schädigungen und Manipulationen haben sich bereits tief im Denken und Fühlen der geketteten Frauen verankert und eingebrannt. Dadurch wurde gewissen Handlungsweisen wie gesellschaftlichen Normen und kultreligiösen oder männlichen Machtansprüchen zum Zwecke der weiblichen Unterdrückung bereits eine gewisse Eigendynamik verliehen. Aus diesem Grund werden je nach kulturellem Umfeld Klitorisbeschneidungen und Zwangsverheiratungen von traditionsbewussten Frauen vielfach gutgeheissen, weil diese Handlungen angeblich auf vermeintlich guten, bewährten und alten Überlieferungen und Stammesbräuchen usw. beruhen und daher kritiklos und ungeprüft einfach übernommen und vollzogen werden.

Auch wenn in den sogenannten westlichen Industrienationen sehr viele selbständige und selbstbewusste Frauen an die Öffentlichkeit treten oder millionenfach still und leise ohne grosses Aufsehen ein unabhängiges, selbstbestimmtes und eigenständiges Leben führen, sind diese Frauen - weltweit betrachtet - eine verschwindend kleine Minderheit. Tatsächlich werden auch in sogenannten modernen Ländern die Frauen im Verborgenen und hinter verschlossenen Türen vielfach geschunden, versklavt, zur Prostitution erniedrigt, als Arbeitstiere behandelt, misshandelt, ausgebeutet und eingeschüchtert. Andernfalls wären Frauenhäuser und diesbezügliche Beratungsstellen sinnlose Einrichtungen. Die Realität und Statistiken beweisen jedoch genau das Gegenteil. Aktuelle Zeitungsberichte sind fast täglich der Tagespresse zu entnehmen. (Tages-Anzeiger, Zürich, Mittwoch, 20. September 2006 - Frankreich: Neun Tote nach Familiendramen.)