Sekten - Hauptreligionen als Muttersekten...

...und deren ‹Sektenbeauftragte›

Es ist wohl richtig, dass ein wirklich glückliches Leben mit inneren und äusseren Mitteln angestrebt werden muss, doch dürfen dabei die äusseren Behelfe die inneren Quellen nicht vermindern oder übervorteilen. Das bedeutet, dass das Innere wie das Äussere im Einklang stehen und folglich also das Bewusstseinsmässige und das Materielle einer Ausgleichung eingeordnet sein müssen. Und wenn vom Bewusstseinsmässigen die Rede ist, dann ist damit eine neutrale Form gemeint, die nichts mit irgendeinem religiösen Glauben zu tun hat. Mit dem Bewusstseinsmässigen sind dabei die grundlegend guten Eigenschaften der menschlichen Natur angesprochen: Tugenden, Mitgefühl, Ehrlichkeit, Intelligenz, Disziplin, Liebe und Verantwortungsgefühl usw., die gesamthaft durch eine positive Motivation ins Leben gerufen und gesteuert werden. Grundsätzlich sind all diese Werte schon von dem Augenblick latent im Bewusstsein angelegt, wenn durch den Gesamtbewusstseinblock das neue Bewusstsein und die neue Persönlichkeit sowie das neue Unterbewusstsein erschaffen werden. Also stellen sich diese Grundwerte nicht erst im Laufe des Lebens des Menschen ein, sondern sie müssen von ihm nur in sich gesucht, erfasst und entwickelt werden. Und auch das hat nichts mit einem religiösen Glauben zu tun, denn ein solcher Glaube entwickelt sich erst später, wobei dieser zwei verschiedene Aspekte aufweist, nämlich erstens dass dabei ein allmächtiger Gott und nicht der Mensch die wichtigste Rolle spielt, und zweitens dass religiöse Lehren und Kulthandlungen eine unbedingte Anbetung des Gottes sowie kultischer Gegenstände und die Einhaltung göttlicher Gesetze und Gebote usw. fordern. Dass dabei jeder allmächtige Gott jeder Religion unbedingten Gehorsam und blutige Rache für Verstösse fordert - durch seine angeblichen Stellvertreter oder sonstig Gläubigen auf Erden -, widerspricht dem, dass von ihm angeblich Milde, Liebe, Gerechtigkeit und Mitgefühl usw. von den Menschen gefordert wird und diese Eigenschaften verstärkt werden sollen. Die einzelnen Hauptreligionen legen dabei ihre ‹göttlichen› Gesetze und Gebote je nach Bedarf und Belieben aus und erdreisten sich, andere religiöse Glaubensgemeinschaften als Sekten und Abtrünnige zu bezeichnen, wie aber auch nichtreligiöse Gruppierungen, die den Religionen ein Dorn im Auge sind, wobei ganz besonders die christlichen Kirchen resp. ihre Vertreter und ‹Sektenbeauftragten› Spezialisten darin sind, andere religiöse Glaubensgemeinschaften als Sekten zu beurteilen sowie nichtreligiöse Gemeinschaften zu diffamieren, zu beschimpfen und als religiöse Sekten zu verleumden. Sie führen dabei an, dass eine Sekte eine freikirchliche Gemeinschaft sei, die für sich in Anspruch nehme, allein seligmachend zu sein und vorgebe, sich von der menschlichen Rasse abzutrennen, wobei sich ihr Prediger im ‹Heiligen Buch› wiederfinde und als Erlöser resp. als göttliche Figur auftrete, die ihre Mitglieder unter Druck setze, überwache und deren Freiheiten einschränke oder sich auf deren Kosten bereichere. Ausserdem definieren die Hauptreligionen die Sekten derart, dass diese totalitär seien und darauf bestünden, dass allein ihre Wahrheit die einzig richtige sei.