Schöpfung oder Zufall? - Wer hat die besseren Argumente?

Diese Annahme kann verworfen werden, da in diesem Fall lediglich die Grundlage für einen Ursachen-Zufall, also einer ‹creatio ex nihilo›, nochmals millionenfach erweitert würde. Ausserdem ist die Entstehung von Leben untrennbar mit den Umweltbedingungen verknüpft, da unser erstes Lebewesen exakt auf seine Umwelt abgestimmt sein musste, um überhaupt aus dieser herauswachsen und überleben zu können. Wir können deshalb von einem einzigen Entwicklungsprozess ausgehen, denn:

So eng ist die Evolution der Lebewesen mit der Evolution der Umwelt gekoppelt, dass sie einen einzigen Entwicklungsprozess darstellt. JAMES LOVELOCK

Die Ansicht von HOIMAR VON DITFURTH dürfte deshalb den Weg in die richtige Richtung weisen:

Noch wichtiger ... aber ist die Tatsache, dass auf der Ur-Erde, mit Sicherheit viele Hunderte Jahrmillionen vor dem Auftreten der ersten als belebt anzusehenden organischen Strukturen, eine Entwicklung einsetzte, welche so verlaufen zu sein scheint, dass sie die Entstehung von Leben nicht nur ermöglichte, sondern ... geradezu unausbleiblich machte. HOIMAR VON DITFURTH

9. Wahrscheinlichkeitsberechnungen machen keinen Sinn, denn wir wissen nicht, wie das erste Lebewesen ausgesehen hat.

Dieses Argument wird meist von Neodarwinisten vorgebracht, wenn sie die extremen (Un)Wahrscheinlichkeiten für die zufällige Entstehung des Lebens relativieren und abwerten möchten. Das von Gegnern einer Zufalls-Schöpfung vorgebrachte Beispiel mit dem Affen, der ein Sonett von Shakespeare ohne Fehler auf einer Schreibmaschine tippen solle, hätte deshalb keinerlei Aussagekraft. Man könne dem imaginären Affen gar keinen Satz vorgeben, da man nicht wisse, wie das erste Lebewesen hinsichtlich seiner exakten Zusammensetzung ausgesehen habe.

Halten wir also fest: Wer mit Wahrscheinlichkeiten gegen Evolution argumentieren möchte, müsste nicht nur alle Bedingungen kennen, unter denen sich Leben bilden und jede einzelne Art entwickeln kann, er müsste auch beweisen, dass gerade diese unter allen möglichen Bedingungen nahezu nicht realisierbar waren. MARTIN NEUKAMM (Martin-Neukamm.de)