Leserfragen

Die Empfindungsliebe entspricht einer Form, die über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut wird und also nicht gefühlt, sondern empfunden wird, wobei die entsprechende Empfindung sich nur langsam aufbaut und unter Umständen Jahre benötigt, um voll ausgebildet zu sein; gegensätzlich zur Gefühlsliebe, von der der Mensch ohne Vorwarnung überfallen werden kann, wobei ihm infolge fehlender logischer und vernunftmässiger Kontrolle keine Möglichkeit gegeben ist, sich dagegen zu wehren. Bei der Gefühlsliebe spielen auch die Emotionen eine wichtige Rolle - auch gegensätzlich zur Empfindungsliebe. Emotionen und Gefühle sind dabei grundsätzlich zwei verschiedene Faktoren -, auch wenn die lieben irdischen Philosophen und Hirnforscher usw. das immer noch nicht erkannt haben und folglich Emotionen und Gefühle einander gleichsetzen resp. diese als ein und dasselbe bezeichnen.

Die eigentlichen Regionen der Gefühlsliebe befinden sich tief in der Hirnrinde und sind auf vier Sektionen aufgeteilt. Interessant zu wissen ist dabei, dass es die gleichen Regionen sind, die auch beim Konsum gewisser Rauschdrogen angesprochen werden. Folgerichtig ergibt sich daraus auch, dass beim reinen gefühlsmässigen Verliebtsein und bei der Gefühlsliebe - wie bei Rauschdrogen - grosse Probleme auftreten in bezug auf die Konzentrationsfähigkeit, die klare Vernunftbildung, die Gedankenkontrolle und das Erinnerungsvermögen, wie aber auch in der Selbstwertung und der Verantwortungswahrnehmung usw. Gesamthaft werden alle diese Werte nebst vielen anderen eingeschränkt. Also ist es kein Wunder, wenn beim gefühlsmässigen Verliebtsein und bei einer reinen Gefühlsliebe einerseits Unsinnigkeiten aller Art zur Geltung kommen, wie aber auch, dass nach geraumer Zeit alles erkaltet und sich die Gefühle - infolge der entsprechenden Gedanken - in Luft auflösen, wobei alles in Gleichgültigkeit verfällt und sich die ‹grosse Liebe› als platzende Seifenblase erweist.