Leserfragen

Wie bei vielen anderen vulkanischen Zonen auf der Erde verdankt auch die Cascade Range ihre Existenz dem Zusammenspiel jener tektonischen Platten, aus denen die dünne Erdkruste besteht und zusammengesetzt ist. Im genannten Gebiet ist es die relativ kleine und sogenannte Juan-de-fuca-Platte, die sich schwerfällig vom Pazifik her unaufhaltsam unter die grosse Nordamerikanische Platte schiebt. Das geschieht mit einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Zentimetern pro Jahr. Dabei ergibt sich, dass je tiefer das Krustenmaterial hinuntersinkt, es desto grösserem Druck und desto grösseren Temperaturen ausgesetzt wird. Letztendlich schmilzt das Material wieder und steigt mehr oder weniger als glutflüssige Magma wieder zur Erdoberfläche hoch, wo alles als Lava austritt. In Amerika ist jedoch nicht nur die Cascade Range vulkanisch unruhig, denn auch die ganze Westküste der USA ist davon betroffen, an der die Pazifische Platte entlang der Nordamerikanischen Platte nach Nordwesten entlanggleitet, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 Zentimetern pro Jahr. Rund zwei Drittel dieser Bewegung der Platten manifestieren sich an der berüchtigten und gefürchteten San-Andreas-Verwerfung resp. dem San-Andreas-Graben resp. San-Andreas-Erdriss. Die Bewegung findet dabei in einer Horizontalverschiebung statt. Der restlich verbleibende Teil von ca. einem Drittel der Horizontalverschiebung wird an anderen Störungen in Kalifornien und als Dehnung wirksam, und zwar in der Basin-and-Range-Provinz sowie auf dem Colorado-Plateau, und somit also in den amerikanischen Bundesstaaten Colorado, Arizona, Idaho, Utha und Nevada, wobei aber auch noch Neu-Mexiko betroffen ist.

Der Untergang von San Francisco resp. dessen Zerstörung erfolgt dereinst durch die Auswirkungen des San-Andreas-Grabens resp. durch die San-Andreas-Verwerfung resp. den San-Andreas-Erdriss. Der Erdriss, der mitten in Europa besteht, gehört zur europäischen Platte, wobei darunter ein grosser sogenannten ‹Hot Spot› liegt, der sich auf das Eifelgebiet bezieht. Grundsätzlich sind die vulkanischen Gebiete Deutschlands ebenfalls auf Bewegungen in der Erdkruste zurückzuführen, wobei frühzeitige und hauptsächliche vulkanische Tätigkeit jedoch während der alpinen Gebirgsbildung stattfand. Nichtsdestoweniger jedoch ist die eigentliche vulkanische Tätigkeit noch nicht abgeschlossen, wie auch nicht in der Schweiz, da sich das Erdinnere und damit die Erdkruste dauernd in Bewegung befindet. So wird in fernerer Zeit der ‹Hot Spot› unter dem Eifelgebiet ebenso wieder hochbrechen und einen urgewaltigen Ausbruch schaffen, wie das beim ‹Hot Spot› der Yellowstone-Caldera in USA sein wird, wo der ‹Hot Spot› schon vor rund 650000 Jahren eine ungeheure Katastrophe anrichtete. Dieser ‹Hot Spot›, wie auch der im Eifelgebiet, hebt beinahe unmerklich langsam die oberen Erdschichten an, bis der Druck von unten so stark ist, dass eine gewaltige Eruption erfolgt und Hunderte oder gar Tausende Kubikkilometer Erdmaterial und Asche hinausgeschleudert werden. Die Zeit dazu ist einigermassen berechenbar und liegt zwischen 450000 und 700000 Jahren. Zumindest bei der Yellowstone-Caldera ist die Zeit reif.

Billy