Angriffiges Telephonat
(Nachfolgendes sofort nach dem Telephonat aus der Gesprächserinnerung notiert)
Dahinden. - Ich lese deine Bulletins, du A…, die du im Internet veröffentlichst. Ich erhalte von Bekannten auch manchmal dein blaues Heft ‹Wassermannzeit›. Ich finde darin jeweils Leserbriefe und Oden an dich, die dich in den Himmel hinaufjubeln, die aber von dir doch nur frei erfunden und selbstgebastelt sind, um dich als grossen Helden, als ‹Siebèsièch› und grossen Mann hinzustellen, der rundum beliebt sein soll. Ich glaube keinen Buchstaben davon. Ich warne dich: Lass also diesen Schmarren. Es bringt doch nichts, du Lümmel, denn nur Dumme glauben dir den Unsinn.
Antwort
Herr Dahinden, wenn das überhaupt Ihr wirklicher Name ist, Ihre Einstellung und das unflätige Telephonat zeugen nicht gerade von einer guten Gesinnung bezüglich meiner Person. Ganz zu schweigen von Ihrer tugendlosen und respektlosen Redensart, die mir sagt, dass Sie nicht gerade eine gute Kinderstube genossen haben. Ausserdem geht auch aus Ihrem ‹Ich, Ich, Ich› hervor, dass Sie ichsüchtig sind, sich in den Vordergrund drängen und annehmen, dass Sie der Grösste seien und alles nach Ihrer Pfeife tanzen müsse. Und da Sie es für notwendig finden, einfach primitiv ins Telephon zu geifern, keinen Wert auf eine Unterhaltung und Antwort zu legen und nach Ihrer würdelosen Tirade einfach das Telephon abzuhängen, ohne dass man selbst zu Wort kommen kann, so möchte ich Ihnen auf diesem Wege folgendes sagen: Einerseits fühle ich mich durch Ihre Unanständigkeit in keiner Weise dazu veranlasst, mich über Ihre unsinnigen Worte zu ärgern oder betroffen zu fühlen. Andererseits bin ich der Ansicht, dass sowohl Hass wie auch Dummheit keine Grenzen kennen und diese also auch vernunftmässig nicht geschlossen werden können, folglich jeder der Dummheit Verfallene selbst dazu sehen muss, dass er zur Vernunft gelangt und seine Grenzen nicht überschreitet. Diese Vernunft geht Ihnen aber ganz offensichtlich ab - wie auch der Anstand. Ausserdem, das möchte ich gesagt haben, habe ich es nicht nötig, auf mich selbst Lobeshymnen zu verfassen, denn in bezug meiner selbst fühle ich mich sehr bescheiden und nicht gross genug, um Menschen das Wasser zu reichen, die ihrer freien und offenen Meinung in der Form Ausdruck verleihen, wie das jene Würdevollen tun, die es des Wertes finden, mir ihre Dankbarkeit in der Form zu erweisen, die Sie bösartig beanstanden, wodurch Sie auch diese offenen und ehrlichen Menschen beschimpfen.
Nun, wessen Sie mich beschuldigen, hat leider keine Hände und keine Füsse, denn die Leserbriefe und Oden an mich, die in unseren FIGU-Publikationen veröffentlicht werden, können jederzeit belegt werden. Und sie stammen von wirklich ehrlichen und liebevollen Menschen, die sich auf ihre schöne und ehrfürchtige sowie ehrvolle Weise bei mir bedanken für etwas, in dem sie durch innere Erkenntnis einen Wert und ein Ziel sehen. Und tatsächlich ist es mir eine ungeheuer grosse Ehre, geschätzte Leserbriefe und Oden zu erhalten, die mir von Menschen aller Altersgruppen zugesandt oder direkt übergeben werden. Alles sind sie zudem Menschen, die in sich ehrliche Liebe fühlen und eine Würde haben, die sie in selten bewundernswerter Menschlichkeit und im Menschsein auszeichnen.
Ihrerseits kann ich Sie ob Ihrer Feindlichkeit, Würdelosigkeit und Gehässigkeit nur bedauern, wie auch in der Hinsicht, dass Sie mich per Du als Lümmel beschimpfen. Dazu möchte ich Ihnen raten, sich einmal selbst genau im Spiegel zu betrachten, um vielleicht zu erkennen, wo das Lümmelhafte wirklich ist - aber eben, dazu braucht es etwas Verstand und Selbsterkenntnis, was offensichtlich - pardon - nicht gerade Ihren Stärken entspricht.