Verheiratete katholische Priester organisieren sich!

Eine Gruppe von 12 Männern hatte sich im August 2003 zu einer Selbsthilfe-Gruppe zusammengeschlossen. Interessant an dieser Gruppierung ist die Tatsache, dass es sich ausnahmslos um Männer handelt, die wegen Heirat oder der Beziehung zu einem Partner oder einer Partnerin aus dem Priesteramt ausgeschieden sind oder ausgeschlossen wurden.

Noch vor wenigen Jahren war das Thema in der Öffentlichkeit tabu. Kritiklos wurde der Schein von Enthaltsamkeit und Entsagung der Priesterschaft, zu Gunsten des bedingungslosen Glaubens und der Solidarität zum Oberhaupt der katholischen Kirche, aufrechterhalten. Fehlbare kriminelle Priester galten als unantastbar oder verschwanden in der Regel ohne grosses Aufsehen in der Versenkung. Viele ‹Querschläger› wurden an abgelegenste Orte versetzt, um sie vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Die katholische Kirche als Arbeitgeberin der Priesterschaft kennt oder akzeptiert bezüglich ihrer Regelungen und Lehrmeinungen in menschlichen und privaten Belangen weder einen Mittelweg noch irgendwelche Kompromisse. Sie basiert grundsätzlich auf dem Prinzip ‹Alles oder Nichts›. Wer sich nicht an die strengen Bestimmungen der katholischen Kirche halten konnte oder kann, wird exkommuniziert, verliert seinen Berufsstand, die Anstellung und somit seine finanzielle Lebensgrundlage. Gelegentlich sind einzelne Fälle an die Öffentlichkeit gelangt, vorausgesetzt die betroffenen Männer finden oder fanden den Mut, gegen die unterdrückenden Strukturen der katholischen Kirche anzutreten bzw. die Kirche zu verlassen. Tausenden anderen Männern, Priestern und Theologen sowie deren Lebenspartnern blieb nur der Weg in die Geheimhaltung und der vordergründigen Verleugnung ihrer ‹Lieben›.

Gemäss plejarischen Angaben leben weltweit über 90% aller katholischen Priester in einer geheimen Lebenspartnerschaft, sind homosexuell oder umgehen den Zölibat mit anderen sexuellen Praktiken, die bis zur Sodomie reichen. In Tat und Wahrheit verhält es sich in der katholischen Kirche so, dass Homosexualität, Lesbierismus und andere soziale Formen und Strukturen von Priestern, Bischöfen oder Klerikern öffentlich als glaubensfeindlich und ‹schändliches Tun› deklariert werden, obwohl sie im Verborgenen selbst in einer von ihnen verurteilten Beziehung leben.

‹Die Wahrheit wird immer ans Licht finden›. Diese Tatsache zeigt sich sehr deutlich am Beispiel des Zölibats. Wer sich zu diesem Thema informieren möchte, findet allein im Internet eine Vielzahl von Artikeln und Informationen. In Hunderten von Abhandlungen und Theorien wird diese Zwangsverstümmelung vieler Menschen zu Gunsten des ‹einzig wahren Glaubens› zurechtgebogen und gerechtfertigt. Doch selbst Hunderte von theologisch-theoretischen Phrasen, heuchlerischen Schönsprechereien und theologisch-intellektuellen Ergüssen vermögen nicht über die wesentlichste und menschlichste psychische Not der betroffenen Menschen hinwegzutäuschen. So wurden seit der Erfindung des Zölibats Hunderttausende von betroffenen Menschen in Not und Elend gestürzt und in ihrem Schmerz und Leid allein gelassen. Unzählige uneheliche Kinder und deren verlassene Mütter, die ohne jegliche Unterstützung ein Leben in Schande und Verleugnung führen mussten, weil viele katholische Priester-Väter nicht zur Verantwortung zu ziehen waren. Viele ledige Mütter wurden der Hurerei und Prostitution bezichtigt, während sich die Priester-Väter ihre Hände in scheinbarer Unschuld und Heuchelei wuschen.