Stonehenge, ein mystischer Ort?

oder: …wenn Verherrlichung auf Irrtum, Unwissenheit und Annahmen basiert!

Wie jedes Jahr um den 21. Juni haben sich gemäss Pressemeldungen auch im Jahr 2003 wieder viele Stonehenge-Verehrer/innen zur Sommersonnenwende in Süd-England eingefunden.

30000 Menschen feiern Sommersonnenwende in Stonehenge

21.7.2003 Stonehenge (AP) Mit Trommeln und Gesängen haben in der Nacht zum Samstag Tausende Menschen im prähistorischen Steinkreis von Stonehenge die Sommersonnenwende gefeiert. Fast 30000 Druiden, New-Age-Anhänger und Partylustige versammelten sich zu dem Spektakel. Die Besucher hatten besonderes Glück, denn im Gegensatz zu früheren Jahren war der Himmel diesmal klar und bot freie Sicht auf den Sonnenaufgang. «Jeder hat viel Spass», beschrieb die 61jährige Lehrerin Eileen Horner die Stimmung in Stonehenge.

Die englische Kulturstiftung, zu der Stonehenge gehört, hatte im vergangenen Jahr einen Finanzplan zur Rettung der Steinkreise angekündigt. Mit 57 Millionen Pfund (82 Millionen Euro) will die Stiftung eine Schnellstrasse in der Nähe schliessen, einen Tunnel für eine zweite Strasse und ein weniger auffälliges Besucherzentrum bauen. Der Steinkreis von Stonehenge wurde zwischen 3000 und 1600 Jahren vor Christus erbaut, seine genaue Bestimmung ist bis heute unbekannt.

Beim Anblick der Massen, die jedes Jahr den alten Kultort besuchen, stellt sich für mich persönlich die Frage, ob diese ‹friedliebenden› Menschen, die sich als Druiden, New-Age-Anhänger/innen oder Esoteriker/innen sehen, den Ort auch weiterhin aufsuchen würden, wenn sie um den wahrlichen und blutigen Hintergrund dieser Stätte wüssten. In der Meinung, einen ‹magischen› und ‹kraftvollen› Ort zu besuchen, strömen sie alljährlich mit ihren Idealvorstellungen in Massen in das Gebiet von Wiltshire.

Es steht ausser Zweifel, dass dieser Ort, zumindest als Zeuge vergangener Zeiten, über eine sehr faszinierende Ausstrahlung und Anziehungskraft verfügt. Es ist das Unbekannte und Geheimnisvolle, das Mysteriöse, das scheinbar Unvergängliche und die aussergewöhnliche Bauweise, durch die sich die Menschen vordergründig in dessen Bann ziehen lassen.

Irrtümlicherweise werden auf unserem Planeten oftmals die ‹gute, alte Zeit› und längst vergangene Epochen als Idealbilder gesellschaftlicher Lebensformen verehrt und ‹sehnsüchtig› bewundert. Früher, so heisst es, sei alles ‹besser› und angenehmer, friedvoller und harmonischer gewesen. Die Relikte und steinernen Zeugen aus diesen vergangenen Zeiten werden daher gerne als Orte der ‹Besinnung› und vermeintlicher ‹Erleuchtung› aufgesucht. Ob es sich dabei um alte Runengräber, Ruinen, Steinkreise oder um angebliche Kraftorte, wie alte Kirchen, Steinkreise oder Höhlen handelt, ist abhängig von der Gesinnung, der Denkrichtung oder kultreligiösen Ausrichtung der Gläubigen. In der christlichen Kultur haben Wallfahrtsorte wie Lourdes, Kevelaer, Flüeli-Ranft oder Wollaberg usw. Hochkonjunktur.

Alte und längst vergangene Kulturen werden oft als Symbol für Einigkeit und Harmonie verehrt. Besonders dann, wenn sie als geheimnisvoll und elysinisch gelten, wie die Mayas, die Kelten oder die Etrusker. In gewissen neuzeitlichen und esoterischen Kreisen sieht man sich gerne als reinkarnierte Druiden, Priester/innen, Prinzen, Prinzessinnen und als Alchimisten oder Magier vergangener Epochen.

Im Bewusstsein der Anhänger/innen alter Kulturen werden die tiefbarbarischen und wahngläubigen Opferkulte und Menschenschlachtungen jener Gruppen und Völker jedoch oftmals einfach ausgeblendet oder mit angeblicher Mystik oder vermeintlichem Geheimwissen beschönigt. So werden zum Beispiel von vielen Indianerstämmen Amerikas Idealbilder vermarktet und aufrechterhalten, obwohl in Tat und Wahrheit bei vielen alten Indianerstämmen die Frauen als Arbeitstiere unterdrückt und missachtet wurden sowie die Tierwelt frevlerisch durch ein katastrophales Jagdgebaren geschädigt wurde. Vielen fehlte zudem jeglicher Bezug zu ihrer Umwelt, und Naturschutz war für sie ein Fremdwort. Entgegen landläufiger Meinung wurden auch sinnlose Jagdten einfach zum Spass und an der Lust zum Töten durchgeführt. Selbst die Kultur der hochgepriesenen Maya war geprägt von Menschenopfern und Opferkulten, auch wenn diese Tatsachen nicht gerne gehört und akzeptiert werden.

Die wahrlichen Hintergründe vieler Historien liegen oft im dunkeln und in Barbarei verborgen. Unsere Weltgeschichte ist voller traditioneller Irrtümer, Lügen und bewusster Verfälschungen, die oft aus Prestige-Gründen aufgewertet wurden.

Im 285. Kontaktgespräch vom 2. Juli 2000 wurde in einem Gespräch zwischen ‹Billy› Eduard A. Meier und der ausserirdischen Kontaktperson Florena das Thema ‹Stonehenge› behandelt, wobei sie folgende Erläuterung gab:

FlorenaMit der megalithischen Anlage von Stonehenge habe ich mich tatsächlich beschäftigt. Die im Gebiet von Wiltshire in Süd-England liegende Stätte wurde in mehreren Bauphasen gefertigt, wobei in einen ursprünglichen Graben- und Wallring mit radialem Fortsatz beinahe konzentrische Kreise aus mächtigen Steinen eingefügt wurden. Es waren erstlich tatsächlich 30 Steine, wie du sagtest, und zwar im äusseren Ring. Dieser bestand aus 4 m hohen Steinpfeilern, die durch Decksteine resp. durch Horizontalbalken, wie du sie nennst, verbunden waren. In diesem Ring resp. Kreis befand sich eine hufeisenförmige Setzung, die aus fünf grossen torartigen Trilithen bestand. Im Zentrum beider Kreise befand sich tatsächlich ein Gebilde, ein grosser gehauener Stein, das resp. der sowohl als Altar wie auch als Opferstätte und zentraler Beobachtungs- und Auswertungspunkt für astronomische Berechnungen diente. Ausserdem war das Ganze eine Kultstätte religiös-barbarischer Form, wobei der Altar eine wichtige und ganz besondere Rolle spielte, denn auf diesem wurden auch Opfer dargebracht, die nicht selten menschlicher Natur waren. Der Altar war damit auch ein Kultopferstein. Weiter wurde derselbe Altar und Kultopferstein auch als Richtstein genutzt, was bedeutet, dass darauf nicht nur Menschenopfer dargebracht wurden, sondern auch Hinrichtungen stattfanden in bezug auf zum Tode Verurteilte.

BillyDann war das Ganze eine Kultstätte sowie Astronomiestätte und Blutstätte zugleich.

FlorenaDas ist richtig, wobei jedoch nicht zu vergessen ist, dass daselbst auch gelehrt und über Recht oder Unrecht und damit auch über Leben und Tod entschieden wurde.

Natürlich ist es den vielen heutigen Besucher/innen von Stonehenge nicht bewusst, dass sie einen Ort verehren und bewundern, an dem Tod, Wahnglaube, Ermordung und Abschlachtung von Menschen an der Tagesordnung waren. Ob es sich nun um Verurteilungen oder um Menschenopfer eines Wahnkultes handelt, kann das Töten von Menschen nicht einfach mit der frühen Kultur oder mit dem vermeintlich grossen und doch unbekannten Wissen der damaligen Zeit entschuldigt werden. Das unsägliche Leid, das die geopferten Menschen durchzumachen hatten, ist heute weder nachvollziehbar noch zu beschreiben. Gefesselt und wehrlos zum Altar geführt zu werden, um als Opfergabe an irgendwelche Götter brutal abgeschlachtet zu werden, ist weder verehrungs- noch bewunderungswürdig. Mit absoluter Sicherheit wurde dabei weder auf Mädchen, Knaben, Kinder noch Erwachsene Rücksicht genommen. Andere wiederum hatten sich für irgendwelche Taten zu verantworten, wurden unter Umständen unschuldig zum Tode verurteilt und daraufhin in Stonehenge hingerichtet und des Lebens beraubt. Es war kein Ort von evolutiven Werten und schöpferischem Wissen, auch wenn vielleicht in kleinen Gruppen kleinste Teilbereiche schöpferischer Erkenntnisse gelehrt wurden.

Dieselben Menschen, die heute aus Unwissenheit und Bewunderung den Ort als ‹heilig› verehren, sind vielleicht damals als andere Persönlichkeiten selbst hingerichtet und geopfert worden. Drehen wir also das Rad der Zeit zurück und nehmen in Stonehenge an Menschen-Opfer-Ritualen teil: Die Menschen sind wild, kämpferisch und wahngläubig. Sie fürchten sich vor den Gewalten der Natur, und ein Menschenleben kann schnell durch fremde Hand verlorengehen. Obwohl einige unter ihnen die Sterne studieren und ihre Bahnen beobachten, leben die Menschen in tiefem Wahnglauben an irgendwelche opferfordernden Gottheiten. Die Menschen sind sich keiner geist-evolutiv-schöpferischer Gesetzmässigkeiten oder bewusstseinsmässiger Belange bewusst. Die Ehrfurcht vor dem Nächsten ist relativ gering und Fehden werden blutig ausgetragen. Die Menschen leben in Furcht und Angst, in Kultgläubigkeit und Götterverehrung, und sie pflegen blutige Rituale. In einer bewusstseins-, vernunfts- und verstandesmässig hoch entwickelten Kultur, die sich der schöpferischen Gesetzmässigkeit und der Nächstenliebe bewusst ist, werden keine Menschenopfer an irgendwelche imaginären Gottheiten gebracht.

Zivilisierte, vernünftige, respektvolle und ehrfürchtige Menschen würden es nicht ertragen, wenn ihre Kinder, Töchter und Söhne für eine barbarische und imaginäre Gottheit auf dem Altar erstickt, erstochen, aufgeschlitzt oder ausgeblutet würden. Die heutigen Stonehenge-Pilger/innen wären über diese Vorgänge schockiert, wenn sie in jene Zeiten zurückversetzt würden, um bei den Ritualen anwesend zu sein. Sie wären froh, sie könnten den Ort umgehend wieder verlassen. Niemand würde wohl sich selbst noch seine Kinder, Freunde, Lieben oder Angehörigen freiwillig in die Hände der Opferpriester geben. Dennoch werden diese ehemaligen Handlungen und der eigentliche Zweck des Ortes ausser acht gelassen und als mystisch verehrt. Wie kann jedoch ein Ort des Folterns und des Mordens als ‹heilig› verehrt werden? Die Tatsache allein, dass in Stonehenge auch die astronomischen Gesetze des Universums studiert wurden, entschuldigt nicht die andere und barbarische Nutzung der Anlage.

Andererseits haben sich auf unserer Welt viele menschenunwürdige Praktiken seit jeher erhalten: Weltweit werden täglich Tausende von Menschen gefoltert, vergewaltigt, misshandelt, eingesperrt und letztendlich brutal ermordet. Hätte es beispielsweise zu jener Zeit der aktiven Nutzung von Stonehenge die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bereits gegeben, dann wäre dieser Ort als menschenrechtsverletzend in die Geschichte eingegangen und keinem der Mitglieder wäre es in den Sinn gekommen, einen Kult um diesen Ort zu pflegen oder aufrechtzuerhalten.
Stonehenge und andere diesbezügliche ‹Kraftorte› stellen Zeitzeugen einer oftmals rohen sowie menschen- und lebensfeindlichen Epoche des Wahnglaubens und Barbarentums dar. Daher sollten sie lediglich als Zeitzeugen vergangener Zeiten ihre Aufgabe erfüllen. Tatsächlich jedoch verfügen sie über keinerlei evolutive oder schöpferisch lehrreiche Werte, denen nachzueifern für die Menschen der Neuzeit von Wichtigkeit wäre. Der Mensch benötigt für seine ‹geistige› und bewusstseinsmässige Evolution weder steinerne Kult-Bauten noch vermeintlich mystische Orte, weder Kirchen, Kapellen noch Wallfahrtsorte, weder Steinkreise noch Monolithen. Die gesamte Schöpfung ist ihm Zeuge schöpferischen Wirkens und Schaffenskraft genug. Sein eigenes Bewusstsein ist das wertvollste Instrument zur Erfüllung seiner Aufgabe, dem eigentlichen Sinn des Lebens; so nämlich das bewusste Lernen zur Vervollkommnung und Evolution der Schöpfung.