Versklavung im 21. Jahrhundert

Wie lässt sich jedoch die Versklavung in einem sog. demokratischen System aufzeigen und beweisen? Die Antwort hierauf ist vielschichtig, wie auch das System selbst. Die nachstehend aufgeführten Gründe gelten für politische Systeme gleichermassen wie für religiöse Institutionen, da in beiden Fällen das Prinzip des Machtausübenwollens und Kontrollierenwollens vorherrscht und dies den eigentlichen Grund für diese Systeme darstellt. Einen anderen Grund, wie persönliche Verantwortung, kollektive Verantwortung, Sendungsbewusstsein, persönliche Qualifikation, Herstellung und Erhaltung einer gesellschaftlichen Ordnung zum Wohl der Allgemeinheit, Fürsorge, politische Führung zu Gunsten des jeweiligen Kollektivs usw. usf., was der Masse nur allzu gern vorgegaukelt wird, gibt es nicht. Sehen wir uns unser sog. demokratisches und zivilisiertes System einmal genauer an. Anhand des Nachkriegsdeutschland lässt sich dieses Dilemma gut darstellen: Es beginnt schon damit, dass nach 1945 eine Verfassung durch ausgesuchte Politiker, Völkerrechtler und sonstige Juristen ausgetüftelt und offiziell verabschiedet wurde. Eine Volksabstimmung über diese Verfassung hat es allerdings zu keinem Zeitpunkt gegeben, obwohl das Volk ursächlich und ureigenst betroffen war. Hier beginnt die Arroganz des Systems. Die seinerzeit herrschenden Machthaber waren tatsächlich der Auffassung, dass der Bürger "unmündig" und somit seine Stimme nicht gefragt war. In einer Art Hinterzimmeratmosphäre wurde eine Verfassung am Volk vorbeigeschustert. Das wiederum brauchte nur noch stillschweigend seine Akzeptanz durch Dulden und Hinnahme zum Ausdruck zu bringen.

Dieses war der 1. Streich.

Parteien formierten sich, soweit sie noch nicht formiert waren, und versuchten, ihre sog. unterschiedlichen Programme dem Volk schmackhaft zu machen, um deren Wählerstimmen mit Versprechungen, die nur selten eingehalten wurden, zu erheischen. Vor den Wahlen sieht das ganze Szenario auch sehr demokratisch aus, was sich in öffentlichen Streitereien und Diskussionen der Politprofis auch so darstellt. Aber wie lief und wie läuft es nach der Wahl? Nach den Wahlen fallen die Politiker offensichtlich in eine Art temporäre Amnesie, was die Parteiprogramme und Wahlversprechungen anbetrifft, oder sie erklären diese für überholt, da schliesslich neue gestrickt werden müssen, um "modern und fortschrittlich" zu wirken.