Todesstrafe in Europa aufgehoben

Das Leben ist Lernen - Lernen ist Evolution. In der Evolution liegt das Streben nach Höherem und dem Vorwärtskommen. Kein einziger Mensch wird bereits als Kriminelle/r, Dieb/in oder Mörder/in geboren. Bereits früh beginnen nämlich die Umwelt und alle ihre Einflüsse einen Menschen in seiner Kindheit zu prägen. Eine gesunde, verantwortungsvolle und auf bestmögliche Selbständigkeit und Standhaftigkeit orientierte Erziehung, vorbildliche Eltern sowie lebenspraktische Belehrungen und weise Lehrer sind für die Entwicklung eines Menschen lebensnotwendig. Eine Voraussetzung, die auf unserem Planeten unbestritten zu wünschen übrig lässt. Dennoch kann eine "schwierige" Kindheit, z.B. ein schlagender Trinker als Vater, eine drogensüchtige Prostituierte als Mutter oder anderweitig zerrüttete Familienverhältnisse, nicht vollumfänglich für eine spätere kriminelle Laufbahn verantwortlich gemacht werden; und zwar auch dann nicht, wenn ganz offensichtlich und unbestritten soziale Schwierigkeiten den Einstieg in ein geordnetes Leben massiv erschweren. Letztendlich entscheiden eines Tages in jedem Menschen die eigenen Bemühungen und Denkweisen über die Gestaltung des eigenen Lebens und damit des persönlichen Schicksals.

Kriminelle Handlungen und Taten sind selbstredend keinerlei Entschuldigung für die "Schattenseiten" im Leben eines Straftäters oder einer Straftäterin und müssen in jedem Fall angemessene Massnahmen nach sich ziehen.

Selbst im kaltblütigsten Menschen ist jedoch noch immer ein Quentchen Gewissen und Gefühlsregungen wie Reue, Achtung und Respekt vorhanden. Und dieses minimalste Quentchen sollte reichen, einem Delinquenten in notwendiger Umgebung eines Massnahmeerfüllungsortes die Möglichkeit zu geben, die begangenen Taten und Verfehlungen zu überdenken und daraus eine Lehre zu ziehen.

Das Lernen und somit das Erringen von Erkenntnissen ist die wesentliche Grundlage zur Erschaffung von Wissen und Einsicht, um letztendlich zur Gestaltung und Führung eines ordentlichen Lebens zu gelangen.

Ein krimineller Akt, gleichgültig, ob es sich dabei um einen kaltblütigen Mord oder um einen einfachen Diebstahl handelt, ist zur Zeit des Geschehens ein sehr kraftvoller und verletzender Vorgang. Ein Ereignis, das sicherlich auch für den Täter oder die Täterin eine sehr aussergewöhnliche und oftmals einmalige Lebenssituation darstellt. Selbst bei einem Mord muss dieser daher von Fall zu Fall untersucht und dessen Hintergründe beleuchtet werden, folglich ein solcher nicht nach einem allgemeingültigen Standard abgeurteilt werden kann.

Lediglich bei einem kleinen Prozentsatz aller "Kriminellen" wird das brutale Verbrechen zum berechneten Alltag; dann nämlich, wenn der Mensch durch seinen Lebenswandel und seine ausgeartete Denkweise dermassen verkümmert, dass er jegliche Gefühle wie Respekt, Rücksicht, Achtung oder Mitgefühl für seine Mitmenschen im Keime erstickt und eine gewisse "gefühllose" Skrupellosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber jeglichem Leben entwickelt.

Selbst wenn ein grosses Mass an Fanatismus und Menschenhass, Religionswahn oder ideologische Verblendungen einen Attentäter zu einer abscheulichen Tat motiviert haben, handelt es sich dennoch auch bei diesem um einen zu respektierenden, irrenden Menschen.