Mordanschlag Nr. 19 auf Billy - Zeugenbericht v. P.Chenaux

Wieder einmal mehr ...

Ganz offensichtlich ist es zur Gegenwartszeit, am Anfang des dritten Jahrtausends, unter den Erdenmenschen leider immer noch so, dass von verschiedenen Kräften nach Möglichkeiten gesucht wird, der Wahrheit und der wirklichen Aufklärung mit primitiven Gewaltmitteln den Garaus zu machen, wie dies schon zu früheren und frühesten Zeiten der Fall war und offenbar zum heutigen Zeitpunkt leider noch immer kein Ende gefunden hat. So geschah es auch am Montag, dem 26. August 2002, als ein weiteres Attentat in der langen, mehr oder weniger erfolgreichen Kette der gewaltsamen Wahrheitsunterdrückung und Wahrheitszerstörung dazukam, und zwar indem von bisher unbekannter Seite ein weiterer Versuch unternommen wurde, ‹Billy› Eduard Albert Meier das Lebenslicht auszulöschen. Glücklicherweise misslang dieser Mordanschlag gründlich, nicht zuletzt auch dank der Vorsicht und der schnellen Reaktionsfähigkeit Billys. Was aber war geschehen? An diesem besagten Montag hatte ich, Patric Chenaux, um acht Uhr abends eine Verabredung mit Billy für ein gemeinsames Schachspiel in der Centerküche. Schon als wir uns begrüssten, erschien es mir, als sei Billy irgendwie um irgendetwas besorgt, und als ich ihn darauf ansprach, gab er mir nur eine ausweichende Antwort, so ich die Angelegenheit zur Seite schob und wir mit dem Schachspiel beginnen konnten. Es war gerade, als die Zeiger der beiden Küchenuhren so gegen 20.55 Uhr rutschten: Billy und ich sassen immer noch beim Schachspiel und waren mit Silvano Lehmann allein in der Küche. Plötzlich fuhr Billy hoch und fragte: «Was ist denn da draussen los?», währenddessen er gleichzeitig aufmerksam aber nur kurz in Richtung Küchenfenster blickte, um sogleich aufzustehen und zur hinteren Küchentür zu eilen, die hinaus in den Hinterhof führt. Auf meine Frage, was denn los sei, entgegnete er mir nur kurz, dass er nur ein Geräusch gehört habe; und schon war er durch die Tür ins Freie entschwunden. Da mir diesbezüglich nichts aufgefallen und ich auch nichts gehört hatte, wahrscheinlich weil ich mich aufs Schachspiel konzentrierte, blieb ich einfach sitzen und blickte zum Küchenfenster hinaus.
Nur wenige Sekunden später, nachdem Billy die Küche verlassen hatte, ertönte draussen ein halblauter Knall, der, wie mir schien, sich wie ein Gewehrschuss von einem Kleinkaliber-Gewehr anhörte. Silvano, der gerade aus dem Küchenhinterraum herausgekommen war und nur etwa einen Meter von der Tür entfernt stand, realisierte sofort, was geschehen war, denn er hörte den Schuss ebenfalls. Hastig riss er die Küchentür auf und wollte blitzartig ins Freie rennen, um Ausschau zu halten, was er aber nicht mehr tun konnte, da sogleich Billy rennend die Treppe hochstürmte und im Türrahmen erschien, beinahe mit Silvano zusammenprallend. Auf die Frage Silvanos, ob das ein Schuss gewesen sei, was wir hörten, und ob wieder auf ihn geschossen worden sei, erwiderte Billy ziemlich ausser Atem mit einem Ja, um sogleich anzufügen, dass er seine Pistole holen gehe, währenddessen Silvano in sein Zimmer eilte und mit seinem Gewehr zurückkam. Zu dritt und zusätzlich mit einer Taschenlampe bewaffnet, verliessen wir die Küche und betraten den Hinterhof, wo Billy uns die Stelle zeigte, woher der Schuss kam. Er erklärte uns, dass er nach dem Verlassen der Küche an jener Stelle eine dunkle Gestalt und deren Umrisse vis-à-vis des Russenwohnwagens, im Schatten neben dem grossen Zaun, der das ganze Hühnergehege umspannt, gesehen und sogleich darauf eine Feuerlanze – das Mündungsfeuer einer Feuerwaffe – gesehen habe, begleitet von einem Knall. Als er die dunkle Gestalt erblickte, wich er sofort zurück, um sich schnellstens aus dem Schussfeld zu entfernen und zur Küche zurückzurennen, wo eben Silvano hinauslaufen wollte. Und jenes Geräusch, das er zuallererst vernahm und das ihn aus der Küche lockte, so berichtete Billy weiter, war mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Stein, den diese finstere Gestalt offenbar an die Eternitwand an der Nordseite des Hauses geworfen hatte, wohl in der bösen Hoffnung dessen, dass dadurch, eben durch das dadurch verursachte Geräusch, Billy aus dem Haus zu locken sei, was sich zwar bewahrheitete, aber glücklicherweise ohne schlimme Folgen blieb. Nach dieser kurzen Schilderung Billys machte sich Silvano, ausgerüstet mit Gewehr und Taschenlampe, sogleich auf die Pirsch und suchte die nähere und weitere Umgebung des Centergeländes nach diesem gemeinen Unhold ab, währendem Billy und ich in der Nähe des Hauses blieben, suchten und hofften, etwas erkennen oder sehen zu können. Ein paar Minuten später gesellte sich Madeleine Brügger zu uns und fragte, was denn los sei, da sie von ihrem Zimmer aus ebenfalls den Schuss gehört hatte. Billy erläuterte ihr in kurzen Zügen den Sachverhalt des Geschehens, worauf sich wiederum ein paar Minuten später ein schwarzes Automobil dem Center näherte, auf dem oberen Centerparkplatz parkierte, und aus dem Simone und Stephan A. Rickauer entstiegen, zu denen wir uns dann gesellten. Auch die beiden wurden von Billy in das Geschehen eingeweiht. Er fügte aber noch hinzu, dass er schon den ganzen Tag das flaue Gefühl gehabt habe, dass etwas nicht stimme, weil am frühen Abend er und Silvano zweimal, innerhalb zehn Minuten, einen verdächtig aussehenden und sich verdächtig verhaltenden Mann auf dem Centerareal beobachteten, der sich nach seiner Entdeckung sogleich aus dem Staub machte. Nach dieser Schilderung Billys kam Silvano von seiner Suche zurück und erklärte, dass er nichts und niemanden gefunden oder entdeckt habe, woraus wir schlossen, dass der gemeine Schütze und Attentäter nach seinem Schuss sofort und auf Nimmerwiedersehen das Weite gesucht hatte. Also gingen wir zum Tatort zurück und beschlossen, nach dem abgefeuerten Projektil zu suchen, da es ja wahrscheinlich irgendwo eingeschlagen war, nachdem es glücklicherweise Billy verfehlt hatte. Nach der Rekonstruktion der Flugbahn des Geschosses suchten wir an der Ostseite des ‹Chäshüsli›, das hinter dem Wohnhaus steht, Wand und Fenster ab und wurden relativ rasch fündig. Im ‹doppelplastikverglasten› Fenster entdeckten wir einen glatten Durchschuss eines kleinkalibrigen Geschosses, der in den Brennholz-Lagerraum führte und in dem, zu einem späteren Zeitpunkt, von Silvano und Freddy, der sich auch zu uns gesellte, tatsächlich auch noch das Projektil gefunden wurde. Nun, was ist zu diesem mittlerweile 19. Mordanschlag auf Billy eigentlich noch zu sagen? Meiner Meinung nach nur noch dieses: Nach einer relativen Ruhe von gut vier Jahren (die beiden letzten Mordanschläge fanden im Jahre 1998 statt), waren wir eigentlich der Meinung, dass sich die Gesinnung des Erdenmenschen soweit zum Besseren gewandelt hätte, dass die unrühmlichen und primitiven Zeiten der gemeinen Mordanschläge endgültig vorbei seien, worin wir uns aber offenbar ein bisschen getäuscht haben. Wann endlich lernen gewisse Kreise, dass die Wahrheit auch nicht mit den hinterlistigsten und bösartigsten Mitteln, vor allem nicht mit Gewaltmitteln, aus der Welt zu schaffen ist. Wahrscheinlich erlangen diese dunklen Elemente erst dann den Funken der Erkenntnis, wenn sie einsehen müssen, dass sie auf Dauer einiges besser fahren, wenn sie, anstatt gegen die Wahrheit, für sie und mit ihr arbeiten.