Übers Ziel hinausgeschossen

2. Beispiel: Hätte man den Zweiten Weltkrieg verhindern können?

Manchmal werden Stimmen laut, die besagen, man hätte den Weltkrieg durch die Beseitigung des Hauptverantwortlichen verhindern können. Theoretisch wäre es durchaus möglich gewesen, ein Attentat auf -Hitler auszuführen, aber – und dies ist wiederum der entscheidende Punkt – es hätte auf jeden Fall vor dem Ausbruch des Krieges geschehen müssen. Tatsache ist aber, dass zu gar keinem Zeitpunkt ein Killer beim Diktator aufgetaucht ist, um ihn zu töten. Nachträglich kann an diesem Tatbestand nichts mehr geändert werden. Es wäre ja wirklich paradox, wenn der Zweite Weltkrieg, der leider stattgefunden hat, im Nachhinein wieder ungeschehen gemacht werden könnte. Nebenbei bemerkt, konnten wir aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung bringen (Ischwisch Quetzal), dass der Führer des Dritten Reiches am Ende des Krieges tatsächlich Selbstmord begangen hat, was von gewissen Kreisen bestritten wurde. Im übrigen hat die Öffentlichkeit meines Wissens auch nie ein Sterbenswörtchen von seiner tödlichen Krankheit erfahren, die ihn ohnehin recht bald dahingerafft hätte.

3. Beispiel: Mutter-Sohn-Paradoxon.

Und was ist davon zu halten, wenn ein Sohn in die Vergangenheit reist und dort seine Mutter versehentlich ins Jenseits befördert, bevor er geboren wurde? Der Fall ist eigentlich ganz klar. So etwas kann überhaupt nicht passieren. Ohne Mutter findet die Geburt des Sohnes nicht statt – folglich ist er gar nicht existent und kann keine Zeitreise unternehmen, um die Mutter zu töten.
Theoretisch könnte die Mutter von ihrem Sohn etliche Jahre nach seiner Geburt getötet werden, und zwar unabsichtlich oder mit Absicht – aber wie gesagt theoretisch. Mit Absicht könnte diese Untat mit Sicherheit nicht ausgeführt werden, und zwar aus folgenden Gründen: Sofern ein Mensch fähig ist, Zeitreisen durchzuführen, wird er in der Regel nicht einmal im Traum daran denken, irgendwelche Handlungen vorzunehmen, die einen unerlaubten Eingriff in den Ablauf des Geschehens bedeuten würden. Sind aber wider Erwarten sein logischer Verstand und seine Vernunft doch nicht so ausgeprägt, wie man es von ihm erwarten dürfte, dann sorgen ewig gültige Naturgesetze mit Sicherheit dafür, dass keine groben Verstösse getätigt werden können. Zum Glück ist die Natur mit einem Sicherheitsmechanismus ausgestattet, der stets und überall die notwendigen Massnahmen parat hält, wenn dies erforderlich ist. Im Zusammenhang mit dem erwähnten Muttermord kann man sich z.B. vorstellen, dass der Sohn auf einmal von seinem schlechten Gewissen geplagt wird und deshalb die böswillige Tat letzten Endes doch nicht ausführen will – oder an Ort und Stelle angekommen vergisst er plötzlich, was er eigentlich vorhatte – oder er findet sein Opfer am Vergangenheitsort nicht – er verliert vielleicht unterwegs seine Mordwaffe – oder seine Schusswaffe weist im entscheidenden Augenblick eine Ladehemmung auf usw.
Für Zeitreisende gibt es also absolut keine Chance, den natürlichen Ablauf der Geschichte in irgendeiner Weise zu beeinflussen, so dass irreguläre Verhältnisse daraus erwachsen, die katastrophale Auswirkungen zur Folge haben könnten (denn, abgesehen von den genannten Theorien, existiert auch die Wirklichkeit, wie sie dem Artikel nachfolgend von Billy beschrieben wird). Somit bleibt die Unantastbarkeit der historischen Geschehen auf alle Fälle und zu jeder Zeit und an jedem Ort gewährleistet. (Mehr über Zeitreisen finden sich im Buch «Flugreisen durch Raum und Zeit – Reale Zeitreisen» von Guido Moosbrugger/Deutschland. Erhältlich in unserem FIGU-Shop oder bei der Süddeutschen Studiengruppe, Wasserburg, Deutschland).