Leserfragen

Die systematische Unterteilung der M. ist heute wie folgt: 1. Kontaktmagie, 2. Entsprechungsmagie, oder 1. religiöse Magie und 2. progressive Magie (die die Religion durch Philosophie ersetzt); andere unterscheiden: a) magischen Idealismus (= Kenntnis der Naturgesetze und Naturgeheimnisse), b) geistige Magie (Umwandlung der psychischen Kräfte mit genauem Ziel) und c) rituelle Magie (oder zeremonielle Magie). - Lit.: Fritz Wehrle, Magie heute, in: Eliphas Lévi, Schlüssel zu den großen Mysterien, Weilheim 1966, S. 289 bis 301; H. E. Douval, Magie und Astrologie, Freiburg; Dr. Henri Birven. Lebenskunst in Yoga und Magie, Zürich 1953; Johann Richard Beencken, Die heilige Magie des Abramelin, Berlin; Dr. Lauppert, Spiritismus, Magie, Yoga, Graz; Charlotte Deinert, Stufen der Erkenntnis; Leo Kaplan, Das Problem der Magie und die Psychoanalyse, Heidelberg 1927; Prof. Ludwig Staudenmaier, Magie als experimentelle Naturwissenschaft, Leipzig 1922; Ernst Marcus, Theorie einer natürlichen Magie, gegründet auf Kants Weltlehre, München 1924; Prof. Dr. Wilhelm Danzel, Magie und Geheimwissenschaft in ihrer Bedeutung für Kultur und Kulturgeschichte, Stuttgart 1924; ders., Der magische Mensch, 1928; K. Seligmann, Das Weltreich der Magie, 1958; C.-H. Ratschow, Magie und Religion, Gütersloh 1955; Bô Yin Râ, Kultmagie und Mythos, Basel; Dr.Walther Kröner, Die Wiedergeburt des Magischen, Leipzig 1938; Carl du Prel, Die Magie als Naturwissenschaft, 2 Bde.; Joachim Winckelmann, Magisches Training, Freiburg 1953; Heinrich Jürgens, Das magische Wort, Freiburg 1954; Gerard Aumont (= Crowley), Die drei Schulen der Magie, Zürich 1956.

Magie, schwarze, die Okkultisten unterscheiden etwa seit H. P. Blavatsky schwarze und weiße Magie; sch. M. ist danach die Hexerei, Zauberei, das Erwecken von Toten und ähnlicher eigensüchtiger Mißbrauch psychischer Kräfte. Der Mißbrauch kann auch unabsichtlich erfolgen, doch bleibt es sch. M., wenn etwas zur eigenen Befriedigung benutzt wird. Sch. M. war schon den alten babylonischen Zauberern bekannt, die durch symbolische Rituale, wie symbolisches Verbrennen, Erwürgen, Zerhauen in Teile und andere Manipulationen mit Figuren der Beschworenen, manchen Unfug trieben. Bei den alten Israeliten gab es sogar offizielle Fluchpsalmen, wie z. B. Ps.109, der auch noch später für magische Zwecke benutzt worden ist. H. P. Blavatsky sagt im «Schlüssel der Theosophie»: «Es ist der Mißbrauch geistiger Kräfte, der Mißbrauch von Naturgeheimnissen, der Gebrauch geistiger Kräfte zu falschen Zwecken. Wenn ein Hypnotiseur seine Kräfte zu seinem eigenen Vorteil benutzt, wenn er jemand dadurch zum Diebe oder Mörder machen würde, ist er ein schwarzer Magier. Die berühmte Verjüngungsprozedur von Dr. Brown-Sequard in Paris, die von allen medizinischen Zeitschriften Europas besprochen wurde und darin besteht, daß man niedere tierische Stoffe dem menschlichen Blute zuführt, ist, wenn es sich wirklich so verhält, unbewußte schwarze Magie. Zur sch. M. gehört es auch, wenn gewisse Schwindler versuchten, die von den wahren Thaumaturgen hervorgebrachten Phänomene mittels verschiedener Apparate oder Bewegungen nachzubilden, durch die die Zuschauer in lllusion versetzt werden; in Indien ist solche Taschenspielerkunst bis zur Höhe einer veritablen Wissenschaft entwickelt worden.» Zum anderen gibt es eigentlich keine weiße oder sch. M., sondern nur schwarze oder weiße Magier, denn die Magie ist praktisch nur das Handhaben okkulter Kräfte zum Zwecke einer Veränderung des irdisch Gegebenen, ohne Rücksicht auf die Absicht.

Magie, weiße, im Ggs. zur schwarzen Magie die wohltätige oder göttl. Magie, die frei von Selbstsucht, Machtgelüsten, Neigungen und Gewinnsucht ist und sich nur darauf richtet, Gutes in der Welt im allgemeinen und seinem Nächsten im besonderen zu tun. Der geringste Versuch, magische Kräfte zur Selbstbefriedigung zu nutzen, macht daraus Zauberei und schwarze Magie. Bei Crowley werden außer weißer und schwarzer Magie auch noch eine gelbe Magie genannt, worunter er einfach Yoga verstand. - Lit.: Gérard Aumont, Die drei Schulen der Magie, Zürich.