Weitere Fragen
Darüber, dass die Bisons aussterben könnten, machten sich die Indianer ebenso in keiner Weise Gedanken, wie auch nicht über eine mögliche Ausrottung der Biber und der Hirsche, die ebenfalls gejagt wurden. Ihre Sorgen galten vielen anderen Dingen, nur nicht der Natur und nicht dem Fortbestand der Bisons, die sich gemäss dem Indianerglauben auf endlosen Weiden tief unter der Erde vermehrten, um jedes Frühjahr ihre Unterwelt zu verlassen und auf der Erde zu Millionen auszuschwärmen, wie es die Bienen tun, wenn sie ihren Stock verlassen, um zu schwärmen oder um Blütenstaub zu sammeln.
Den Indianern war die Ökologie so lang wie breit und keines Gedankens wert, folglich sie sich auch nicht an ihren Lagerfeuern oder in ihren Tipis im Bewusstsein der Nachhaltigkeit oder des Naturschutzes in irgendeiner Form unterhielten, und zwar sowohl nicht bei den Sioux, Comanchen, Hopis, Apachen und Huronen, wie auch nicht bei den Moikanern, Navajos, Anasazis, Pueblos, Chirokesen, Hupas, Nootkas, Crows, Kwakuitls, Lakotas, Irokesen, Hidatsa, Seminolen, Ojibawa und Wishrams und wie die rund 500 Indianerstämme alle hiessen. An den Lagerfeuern hatten in der Regel erfolgreiche Krieger das Wort, da sie von ihren Heldentaten erzählten während Besiegte sich des Nachts ihre Gesichter schwärzten, um nicht gesehen zu werden, wenn sie in ihre Tipis schlichen. Die Regel war bei vielen Indianerstämmen die, dass die Männer auszogen, um im Krieg Ruhm zu gewinnen, um Rache zu nehmen oder um Pferde zu stehlen jedoch in der Regel nicht, um Land zu erobern oder Völker zu unterjochen. Wer in Kriegerbünde aufgenommen werden wollte, musste sich bei diesen einkaufen mit Pferden und Decken usw.
Für Artenschutz und ökologischen Landbau hatten die meisten Indianerstämme nichts übrig, sondern nur für Tanz, Kampfsport, Fischerei und Jagd. Von Liebe für die Tiere konnte nur selten die Rede sein, denn hin und wieder töteten sie Tiere besonders Bisons aus reinem Spass am Töten oder an der Jagd einfach so, ohne dass sie des Fleisches oder der Felle und Häute bedurften. Bei der Jagd war eine der beliebtesten Methoden die, dass sie, wenn sie eine Herde Bisons oder Hirsche usw. ausmachten, diese mit einem Feuer einkreisten, indem sie rund um die Tiere herum die Prärie anzündeten und die Viecher darin elend verbrennen und umkommen liessen. Das Feuer wurde dann auch nicht mehr gelöscht, sondern so lange sich selbst überlassen, bis es irgendwann von selbst erlosch.
Auch die weissen Siedler trugen ihren Teil zur Zerstörung bei, und zwar auch in der Form, indem sie in verschiedenster Weise die Indianer dazu benutzten. So waren die weissen Einwanderer Amerikas z.B. äusserst scharf auf Biberfelle, weshalb sie die Indianer benutzten speziell die Irokesen , um den amerikanischen Biber zu jagen, folglich er im Irokesengebiet beinahe ausgerottet wurde.
Geht man nun aber einmal der Sache nach, wie die Indianer zu ihrem Ruf als Naturschützer und als Propheten der Ökologie gelangten, dann macht man eine ebenso erstaunliche wie bedauerliche Feststellung, wie im Bezuge auf die berühmte und psycheaufwühlende Rede des Häuptlings Seattle, der unter vielem anderem die Worte gesprochen haben soll: «Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns.» Dreht man hierzu die Zeit zurück, dann muss man leider feststellen, dass Häuptling Seattle nicht ein einziges Wort von seiner berühmten Rede erdacht, geschweige denn gesprochen hat. Die Wahrheit ist die, dass sie dem Häuptling verantwortungslos in den Mund gelegt wurde, und zwar von einem kleinen und unscheinbaren Schriftsteller, der sie sich ausgedacht und im Jahre 1887 in einer Zeitung in Seattle veröffentlicht hat. Der Mann trug den Allerweltsnamen Henry Smith, wobei die Welt über ihn eigentlich nicht viel mehr weiss, als dass er sich für seinen Zeitungsartikel darauf berief, dass er angeblich 30 Jahre zuvor mit dem Häuptling Seattle ein Gespräch geführt habe, dessen Wiedergabe sein Artikel sei. Aufzeichnungen über dieses angebliche Gespräch gibt es allerdings nicht und hat es auch nie gegeben. Wie Ptaah von den Plejaren erklärte, war das Ganze eine reine Erfindung des Schriftstellers Henry Smith, der sich mit der Geschichte neun Dollar verdienen konnte.