Zusammenfassung von interessanten Pressemitteilungen

Die Anzahl geborener Kinder mit Down-Syndrom («Mongoloismus») blieb in der Schweiz seit 1985 trotz pränataler Diagnostik konstant. Die Autoren einer Studie des Instituts für Medizinische Genetik der Universität Zürich erklären dies damit, dass sich das Durchschnittsalter der gebärenden Mütter nach oben verschoben hat. 1980 betrug es 26 Jahre, 1996 bereits 30 Jahre. Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt zu bringen, steigt mit dem Alter. Bei einer 20jährigen beträgt sie 1:1700, eine 45jährige Mutter hingegen hat in einem von 30 Fällen mit diesem genetischen Defekt zu rechnen. 92 Prozent der Paare, denen mittels vorgeburtlicher Untersuchungen ein Baby mit Down-Syndrom diagnostiziert wird, entscheiden sich für einen Schwangerschaftsabbruch. (Tages-Anzeiger vom 4.11.1999)

Ein 12 Jahre altes schwangeres Mädchen bekommt von der katholischen Kirche in Schottland Geld, damit es nicht abtreibt. Dieses Vorgehen wurde gestern von Organisationen, die sich für das Recht auf Abtreibung einsetzen, kritisiert. Kardinal Winning, das Oberhaupt der schottischen Katholiken, hat vor zwei Jahren ein finanzielles Hilfsprogramm zur Verhinderung von Abtreibungen gegründet und seither 800000 Franken für die Unterstützung von minderjährigen Schwangeren ausgegeben. Befürworterinnen des Rechts auf Abtreibung kritisierten die finanzielle Hilfe als «Bestechung». Als vor Monaten bekannt wurde, dass in Mittelengland mehrere Zwölfjährige schwanger seien, teilte die Regierung mit, dass die Zahl von Teenager-Schwangerschaften - jährlich 100000 - durch vermehrte Aufklärung halbiert werden müsse. (Appenzeller-Zeitung vom 12.10.1999)

Im Zusammenhang mit 12jährigen Müttern spielt vielleicht die folgende Meldung eine Rolle: Je besser das Verhältnis zwischen Vätern und ihren Töchtern ist, umso später beginnt bei diesen die Pubertät. Das zeigt eine Studie von neuseeländischen und US-Wissenschaftlern («New Scientist», Bd. 164, Nr. 2206). Bei Untersuchungen in 173 Familien fanden die Forscher, dass Mädchen ohne in der Familie lebenden Vater viel früher in die Pubertät kamen als Töchter mit einer guten Beziehung zu ihrem Vater. Das Gleiche gilt für Töchter, um die sich der Vater wenig kümmert. Die Mutter scheint dagegen kaum einen Einfluss auf das Einsetzen der Pubertät zu haben. (Tages-Anzeiger vom 9.11.1999)

Gesammelt von Christian Frehner