In rund 80 Ländern der Erde, in denen 40 Prozent der Weltbevölkerung leben, herrscht zumindest zeitweilige Wasserknappheit. In Entwicklungsländern haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen direkten Zugang zu Trinkwasser, während rund 2 Milliarden Menschen über keine ausreichenden sanitären Anlagen verfügen. In den Entwicklungsländern verursacht verschmutztes Wasser vier Fünftel aller Krankheiten und führt zu mehr als elf Millionen Todesfällen pro Jahr. Afrika, der Nahe Osten und Zentralasien sind von der Wasserknappheit am stärksten betroffen.

Die Wasserknappheit wird im kommenden Jahrhundert wohl zu einer neuen Form von Krieg führen, zum 'Wasserkrieg'. Nicht mehr das Oil wird kriegerisch im Vordergrund stehen, sondern das Wasser. Und will man in den nächsten zehn Jahren dem Übel des Wassermangels und der fehlenden sanitären Anlagen begegnen, dann dürfte das gut und gerne 1 Billion US-Dollar kosten resp. ca. 1,5 Billionen Schweizer-Franken.

Dreifach sind die Wasservorräte der Erde gefährdet: Erstens steigt die Weltbevölkerung unaufhaltsam und wird immer mehr Wasser benötigen. Zweitens zerstört die gesamte Umweltverschmutzung den bestehenden Vorrat an brauchbarem Wasser immer mehr, folglich es immer weniger wird. Drittens steigen die Kosten zur Erschliessung von neuen Wasserquellen immer drastischer, folglich deren Finanzierung immer schwieriger und oft gar unmöglich werden wird.