Kosmische Vagabunden - Kometen und Meteore

Pro Jahr durcheilen etwa zwei Dutzend Kometen und eine ganze Anzahl Meteore das innere Sonnensystem, während jedoch alle 30-40 Millionen Jahre ein regelrechter ‹Kometenschauer› in das System eindringt, wobei sich jährlich Hunderte der kosmischen Vagabunden der Sonne nähern und mit ihren Schweifen ein gigantisches Schauspiel bieten. Dies nebst unzähligen Meteoren kleineren und grösseren Kalibers, die oft sehr nahe an der Erde vorbeiziehen. Der letzte grosse Kometenschauer fand vor rund 35 Millionen Jahren statt, folglich wieder die Zeit für das nächste diesartige Vorkommnis näherrückt, was aber noch Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende oder gar Jahrmillionen dauern kann, denn eine Zeitangabe dafür kann nicht gemacht werden – zumindest nicht von den irdischen Wissenschaftlern, die sich in dieser Richtung beschäftigen. Angst vor einem solchen Kometenschauer ist jedoch unbegründet, denn ein dieserart zu erwartendes Ereignis dürfte noch in weiter Zukunft liegen. Zu einem Kometenschauer kann es kommen, wenn z.B. ein Wanderplanet nahe an unserem Sonnensystem vorbeizieht, wobei dann die Bahnen von Milliarden von Kometen und Meteoren gestört werden, die sich weit ausserhalb unseres Systems und also sehr weit ausserhalb des Planeten Pluto befinden, wo sie als dichte kugelförmige Wolke das gesamte Sonnensystem umgeben. Im Gegensatz zu den Meteoren, die das innere Sonnensystem durcheilen, ziehen die Kometen einen lichtstarken Schweif hinter sich her – ausgelöst durch die Kräfte und Abstrahlungen der Sonne. Der Kometenschweif besteht aus Staubpartikeln verschiedenster Mineralien usw. und regnet, wenn sie in den Bereich der Erde gelangen, auf diese herab, um sich sowohl auf dem Festland wie auch auf den Meeresboden und auf dem Grund der Seen und Flüsse usw. abzulagern. Nebst anderem Weltraumstaub, der täglich zur Erde fällt, gibt das mit dem Kometenstaub zusammen ein jährliches Quantum von vielen Tonnen. Durch die Ablagerungen der kosmischen Staubpartikel konnten die irdischen Geologen anhand der Häufigkeit bestimmter Elemente in Sedimentablagerungen auf die Anzahl der Kometen schliessen, die übe die Jahrmillionen ihren Staub auf die Erde niedergehen liessen. Die Forschungen zeigten, dass vor 3 Millionen Jahren über einen Zeitraum von zwei Millionen Jahren hinweg sechsmal mehr Kometenstaub auf die Erde herabregnete, als dies zu ‹normalen› und also zu kometenarmen Zeiten der Fall war und ist. Eine These gemäss der Kometenschauer für die Episoden massenhaften Artensterbens verantwortlich sein könnten, lies sich nicht bestätigen. Wie die Forschungen ergaben, ging während des Kometenstaub-Schauers währen den zwei Millionen Jahren die Evolution bei den Pflanzen und Tieren auf der Erde unbehelligt weiter. Weite zeigten die wissenschaftlichen Untersuchungen des Geologenteams, dass vor rund 65 Millionen Jahren, als nebst den Dinosaurieren auch zwei Drittel aller anderen Lebensformen von der Erdoberfläche verschwanden kein Kometenstaub-Schauer stattgefunden hat. Ein weiteres Zeugnis dafür, dass der Himmelskörper, der bei seinem Einschlag im heutigen Mexiko den 180 Kilometer grossen Chicxlub-Krater gerissen und das Artensterben ausgelöst hatte, nur ein einzelner kosmischer Vagabund und also ein Einzelgänger war.