Regenwald in 50 Jahren tot

Alarmierende Studie des brasilianischen Parlaments

Das Parlament Brasiliens schlägt Alarm: Werden die Waldrodungen am Amazonas usw. nicht in massgebender Zeit gestoppt, dann gibt es zumindest am Amazonas in 50 Jahren keinen Regenwald mehr.

Der brasilianische Parlamentsausschuss hat erschreckende Zahlen vorgelegt: Allein in Brasilien werden pro Jahr 52000 Quadratkilometer Urwald frevlerisch abgeholzt – 1,3 mal mehr als die Fläche der Schweiz ausmacht. Doch nicht genug damit, denn die Rodungen nehmen ganz massiv zu, was allein daraus hervorgeht, dass die 52000 km2, die 1997 abgeholzt wurden, bereits dreimal soviel sind wie noch im Jahr 1994. Ursprünglich umfasste der brasilianische Regenwald 5,2 Millionen Quadratkilometer, heute jedoch sind bereits 12 Prozent des grossen Waldes unwiderruflich zerstört.

Im 110seitigen Bericht des Parlamentsausschusses heisst es: "Wenn nichts unternommen wird, dann wird der ganze Amazonas-Urwald in 50 Jahren Vergangenheit sein". Der Abgeordnete Gilney Viana, der das Dokument vorlegte, forderte einen Rodungsstopp für die nächsten 10 Jahre (als ob dies nutz- und sinnvoll wäre).

Die Regenwälder sind die eigentliche grüne Lunge auf der Oberfläche der Erde, und deren Zerstörung hat schlimme und gravierende Folgen für die ganze Welt. Man denke dabei einmal allein an die zerstörerischen Auswirkungen auf das Klima, das durch das Verschwinden allein des Amazonas-Regenwaldes weltweit gewaltig und allumfassend langsam aber sicher immer lebensfeindlicher wird.

Gilney Viana fordert auch, dass alle Brandrodungen zur Agrar- und Weideland-Gewinnung verboten werden und dass die Regierung alle dem Staat gehörenden Regenwaldgebiete zu Schutzzonen erklärt, in denen nicht mehr abgeholzt werden darf. – Soll der Regenwald aber wirklich gerettet werden, und zwar nicht nur in Brasilien, sondern auch allerorts dort, wo er noch besteht, dann kann nur ein strenges Verbot mit sehr harten Strafen für allen weiteren Frevel hilfreich sein; ein Verbot, das dauernd und in die weiteste Zukunft gilt und nicht nur 10 Jahre.