Solares Rätsel nähert sich einer Lösung
– dank Daten der Raumsonde SOHO
Mitteilung aus dem NASA-Hauptquartier vom 5. November 1997 (Donald Savage und Bill Steigerwald
Eine wahrscheinliche Lösung für eines der grösseren Rätsel der Sonne ist aus kürzlichen Beobachtungen im Rahmen der Europäischen Raumagentur bzw. der NASA-SOHO-Mission (SOHO = Solares und heliosphärisches Observatorium) hervorgegangen.
Die neuen Befunde scheinen verantwortlich zu sein für einen grossen Teil der Energie, die benötigt wird, um die hohen Temperaturen der Corona zu erzeugen, der äussersten Schicht der Sonnenatmosphäre. Seit die Corona-Temperatur vor 55 Jahren zum ersten Mal gemessen wurde, fehlte den Wissenschaftlern eine befriedigende Erklärung dafür, warum diese Temperatur 3 Millionen Grad beträgt, während die sichtbare Oberfläche der Sonne nur 11000 Grad Fahrenheit oder ungefähr 6000 Grad heiss ist.
Es ist physikalisch unmöglich, die thermale Energie von der kühleren Oberfläche zur viel heisseren Corona zu transferieren, so der Energietransfer in der Form von Wellen oder magnetischer Energie geschehen müsste. Bis heute hat aber keine Messung genügend Energie gefunden, die für die coronale Temperatur verantwortlich ist.
«Wir haben nun direkte Beweise für den Aufwärtstransfer von magnetischer Energie von der Sonnenoberfläche hinauf zur Corona. Es gibt mehr als genug Energie, die von den Schleifen des ‹Magnetteppichs› kommt, um die Corona auf ihre bekannte Temperatur aufzuheizen», sagt Dr. Alan Title vom Stanford-Lockheed-Institut für Raumforschung, am Lockheed Advanced Technology Center, Palo Alto, CA, der die Forschungen leitete. «Jede einzelne dieser Schleifen trägt soviel Energie wie ein grosses Wasserkraftwerk, wie z.B. der Hoover-Damm, innerhalb von einer Million Jahre generiert!»