Neue astronomische Meldungen

Nun, im Vakuum des Weltenraumes kann es wohl aus verschiedenen Ursachen heraus ganz gewaltig blitzen, doch mangels einer schalltragenden Atmosphäre kommt kein Knallen oder Zischen usw. zustande. Selbst die gewaltigste Explosion im Weltenraum geht völlig lautlos vor sich. Das Satelliten-Observatorium Compton, mit dem der in der Milchstrassemitte entdeckt wurde, hat es demzufolge auch nicht auf Knall- und Explosionsgeräusche im Weltenall abgesehen, sondern auf Gamma-Blitze, die entstehen, wenn ein Materieteilchen auf ein Antimaterieteilchen prallt. Und genau das ist es auch, was im Zentrum unserer Milchstrasse ununterbrochen geschieht, was übrigens von den irdischen Astronomen schon lange vermutet wird. Diese erwarteten, eine grosse Positronenwolke zu sehen, die sich in der Ebene unserer diskusförmigen Milchstrasse resp. Galaxie ausbreitet. In der Antimaterie sind Positronen die Antiteilchen der Elektronen und Träger des elektrischen Stromes sowie Bausteine der Atomhülle. Werden nun Elektronen von Positronen getroffen, dann löschen sie sich blitzartig gegenseitig aus.

Die Astronomie-Wissenschaftler sahen zu ihrer Verblüffung nicht nur eine Wolke, sondern noch eine zweite, die wie eine Art Antiteilchen-Springbrunnen wirkt und die grosse Mengen Positronen senkrecht zur Galaxie-Ebene in den Weltenraum hinausschleudert. Arnold Benz, Astronomie-Professor an der ETH Zürich, so wurde berichtet, erklärte, dass das Ganze eine Überraschung sei und gerade so aussehe, "als ob der Strahl von einem Schwarzen Loch stammt". Die Astronomen erklären, dass dies allerdings nur eine der möglichen Erklärungen sei, denn die Springbrunnenquelle könnte auch eine Reihe explodierender Sterne/Sonnen sein. Auch dadurch entstünden Antiteilchen. Eine weitere wissenschaftliche These ist die, dass die Antiteilchen durch die Verschmelzung von zwei Neutronensternen entstünden. - Im Moment ist allerdings noch nicht abzusehen, welche dieser Hypothesen sich bei den Wissenschaftlern durchsetzt. Sicher ist daher nur eines, dass nämlich durch das Entdeckte für die Erde und ihre Bewohner keine Gefahr besteht, denn die im Weltenall seltenen Antiteilchen haben nur eine äusserst geringe Chance, dass sie bis zur Erde vorzudringen vermögen, weil sie nämlich früher oder später irgendwo auf ein Materieteilchen treffen und in sicherer Entfernung von unserem Planeten ausgelöscht werden.