'Allan Hills 84001' und Independence Day

Es ist also weder eine Sensation noch ein Wunder oder dergleichen. Und bestimmt sind schon viele andere Brocken aus dem Weltenraum auf die Erde niedergestürzt, die mikroorganisches Leben in sich trugen und vielfaches Leben auf unserem schönen Planeten erzeugten, ohne dass die Wissenschaftler je etwas davon wussten. Was braucht es da also ein solches Geschrei! Es ist doch nur logisch, dass immer wieder Geschosse aus dem Weltenraum die Erde treffen, die mikroskopisch winziges Leben mit sich bringen, das vielleicht neues Leben auf der Erde erzeugt oder altbestehendes umwandelt.

Nun, viel Geschrei um nichts, wenn man eben die Natürlichkeit und Logik dessen betrachtet, dass die Wissenschaftler zwangsläufig zumindest vorerst einmal winzigstes Leben in einem aus dem Weltenraum kommenden Meteoriten entdeckten - was bestimmt nicht bei diesem einen Mal bleiben wird. Interessant ist jedoch, dass durch die jüngsten Entdeckungen in dieser Richtung durch die amerikanischen Wissenschaftler die Debatte über mögliches Leben auf dem Mars neu angefacht wurde, was zur Folge hatte, dass der vom Sparzwang bedrohten Forschung neuer Auftrieb gegeben wurde. Nun kann sich die amerikanische Weltraumbehörde NASA mit Volldampf ihrem seit langem geplanten 'wissenschaftlichen Angriff' auf den roten Planeten widmen, denn nun fliessen die notwendigen Gelder wieder. Seit Wissenschaftler im Gestein des 'Allan Hills 84001' primitives Leben festgestellt haben und sie sich selbst ob ihrer 'Universal-Entdeckung' ebenso primitiv und kindisch benehmen, ist die Diskussion um finanzielle Streichungen für das Marsprogramm praktisch über Nacht verstummt. Von NASA-Chef Daniel Goldin wurden gar Wissenschaftler aus aller Welt eingeladen, um sich am amerikanischen Marsprogramm zu beteiligen. US-Präsident Bill Clinton kündigte sogar an, im Monat November 96 in den USA einen Weltraum-Gipfel einzuberufen, wobei laut Clinton darüber diskutiert werden soll, wie die amerikanische Wissenschaft Antworten auf die neuesten Mars-Forschungsergebnisse finden will. Natürlich sind zu dieser Konferenz viele Wissenschaftler mit internationalem Rang und Namen eingeladen. - Und wieder sind es die Amerikaner, die im Vordergrund stehen und sich gross tun, um der Welt zu beweisen, wie heroisch sie sind, während alle übrigen Nationen unter ihrem Heroismus verschwinden, geradezu so wie im Science-fiction-Thriller 'Independence Day', der, obwohl durch den Deutschen Emmerich inszeniert, typisch amerikanisch grosskotzig und auf das amerikanische Pseudo-Heldentum getrimmt ist; denn tatsächlich sind es natürlich wieder allein und einzig und allein nur die Amerikaner, die in unvergleichlichem Heroismus mit den ach so bösen und barbarischen Ausserirdischen den Kampf aufnehmen, diese besiegen und die Erdenmenschheit vor dem Untergang retten, folglich die Menschen der Erde einzig und allein nur den Amerikanern dankbar sein müssen.