Sonnensysteme mit Planeten

Der entdeckte Planet umkreist einen unserer Sonne ähnlichen Stern im Sternbild Pegasus. Die Entdeckung erfolgte Anfangs Oktober 1995 durch die beiden Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz von der Universität Genf. Sie waren immer überzeugt von der Existenz weiterer Planeten im Weltenraum, die um manche der Myriaden von sonnenähnlichen Sternen in den Galaxien kreisen müssen. Und sie hatten tatsächlich Erfolg, was mittlerweile auch von anderen Astronomengruppen bestätigt wurde. Der entdeckte Planet kreist um den Stern 51 Pegasus, der mit unserer SOL vergleichbar ist und der auch im gleichnamigen Sternbild steht, das am Nachthimmel ein mächtiges Quadrat bildet (für Sternkundige: 51 Pegasus ist bei sehr guten Sichtverhältnissen gegen Ende des Monats Oktober von blossem Auge zu erkennen, jedenfalls aber mit einem Feldstecher. Etwa um 21.00 h steht er genau im Süden, 63 Grad über dem Horizont).

Nach ersten Meldungen weist der neuentdeckte Planet mindestens die halbe Jupiter-Masse auf und umkreist seine Sonne in nur 4,2 Tagen. Allein diese Tatsache dürfte schon erklären, dass dort kein Leben existieren kann. Die Entfernung des Planeten zu seiner Sonne 51 Pegasus ist in etwa 20 mal kleiner als jene der Erde zur SOL (Entfernung Erde-Sonne = 1 AE = 149,6 Millionen km), so er als in etwa 7,48 Millionen Kilometern Abstand um sein Muttergestirn kreist. Dieser kleine Abstand (SOLnächster bekannter Planet MERKUR hat einen Abstand von 57,9 Millionen km) bedeutet, dass der Planet geradezu nur als glosende Hölle taugen würde, weil auf ihm eine Temperatur von mindestens 1000 Grad Celsius herrschen muss.

Die in astronomischen Kreisen spektakuläre Entdeckung des Planeten war absolut kein sogenannter Zufall, denn die beiden Astronomen hatten systematisch den Himmel über Südfrankreich abgesucht. Dort nämlich steht das ‹Observatoire de Haute-Provence› mit einem Zweimeterteleskop, mit dem die Forscher über 100 Sterne auf ein verdächtiges ‹Eiern› abgesucht hatten. Direkt nämlich sind die fernen Planeten nicht zu beobachten, weil die Leuchtkraft ihres Muttergestirns das matte Schimmern der Planeten um ein Vielfaches überstrahlt. Ein grosser und massereicher Planet jedoch versetzt die Sonne, die er umkreist, in ein sogenanntes 'Eiern', in eine Kreisbewegung um den gemeinsamen Schwer- resp. Mittelpunkt der beiden Himmelskörper. Und eben eine solche Kreisbewegung des Sterns 51 Pegasus hat den Planeten verraten. Liegt nämlich die Ebene, in der Sonne und Planet kreisen, in der Sichtlinie des Teleskops, dann bewegt sich der Stern in seiner eigenen Kreisbewegung einige Zeit auf die Erde zu und danach wieder von ihr weg. Diese Hin- und Herbewegung kann mit einem hochempfindlichen Spektographen gemessen werden. Nähert sich 51 Pegasus der Erde, dann werden die Lichtwellen, welche er aussendet, leicht zusammengedrückt, was bedeutet, dass ihre Wellenlänge kürzer wird und das Licht blauer. Bewegt er sich wieder von der Erde fort, dann ziehen sich die Lichtwellen auseinander und werden rötlich. Durch diesen sogenannten Doppler-Effekt lässt sich dann die Masse des Planeten berechnen.

Die Entdeckung des Planeten durch die beiden Schweizer beendet ein langes Wettlaufen der Astronomen in weltweiter Form. Jahrzehntelang wurde mit unterschiedlichen Methoden nach dem ersten extrasolaren Planeten bei solähnlichen Sternen gesucht, wobei die Astronomen ein regelrechtes Gejage entwickelt hatten. Doch nun hat die Jagd ein Ende, und es wird nur noch normal nach weiteren sonneähnlichen Sternen mit Planeten gesucht. Planeten wurden zwar schon oft gefunden, jedoch nicht bei sonneähnlichen Objekten, sondern bei Gebilden wie z.B. Pulsaren.