Leben im Universum

Aus Minneapolis wird mir verspätet berichtet, dass bereits in der ersten Jahreshälfte 1994 von amerikanischen Wissenschaftlern erstmals der Lebensbaustein Aminosäure im Weltall entdeckt wurde. In einer Gaswolke nahe dem Zentrum der Milchstrasse entdeckten sie einen Grundbaustein des Lebens: die Aminosäure Glycin, ein Bestandteil von Eiweissen. Nun fragen sich die amerikanischen Wissenschaftler, ob dies auf andere Lebensformen im Universum hinweise.

Wissenschaftler der Universität von Illinois haben also erstmals eine für die Entstehung von Leben äusserst wesentliche Aminosäure im Weltraum entdeckt. Die Astronomen Yi Jehng Knan und Yanti Miao berichteten im Monat Mai 1994 vor der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft in Minneapolis, dass sie anhand von Radioteleskopaufnahmen einer Gaswolke nahe dem Zentrum der Milchstrasse die Aminosäure Glycin nachweisen konnten, also einen wichtigen Baustein von Proteinverbindungen (Eiweissverbindungen).

Knan erklärte dazu: 'Dies stützt die Auffassung, dass irgendwo im weiten All Leben vorkommen könnte, wobei das Vorhandensein von Glycin allerdings noch kein Beweis dafür ist'. Die neue Entdeckung dürfte nun aber die Diskussion darüber neu beleben, ob ursprünglich die Aminosäuren, welche für das Entstehen des Lebens auf unserem Planeten Erde mitverantwortlich sind, doch möglicherweise aus dem Weltraum stammen.

Die beiden Forscher entdeckten die Aminosäure Glycin in der Gaswolke Sagittarius B, in der sich neue Sonnen bilden und die 23000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Im Lauf der Zeit sind weit mehr als 100 Moleküle im Weltraum nachgewiesen worden, doch jetzt war es das erstemal, dass ein Grundbaustein des Lebens gefunden wurde.